Amtsgericht Neu-Ulm
29.08.2008

Rekordzahl von 154.462 Tagen Haft abgearbeitet - Justizministerin Merk: "Arbeit ist die bessere Alternative !"

Im Rahmen des Projekts "Schwitzen statt Sitzen" sind in Bayern im Jahr 2006 154.462 Hafttage abgearbeitet worden. Diese Rekordsumme hat Justizministerin Dr. Beate Merk heute in München bekannt gegeben. Im Jahr 2005 waren es noch 144.670 Tage gewesen (2004: 141.413). Hintergrund des Projekts ist Folgender: Zahlt ein zu einer Geldstrafe Verurteilter nicht freiwillig und führt eine Zwangsvollstreckung nicht zum Erfolg, muss der Verurteilte die Geldstrafe an sich im Gefängnis "absitzen" (sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe). Das Projekt "Schwitzen statt Sitzen" gibt Verurteilten die Möglichkeit, diese Ersatzfreiheitsstrafe stattdessen abzuarbeiten.

Im Jahr 2006 wurden in Bayern in 95.902 Fällen Geldstrafen vollstreckt. In 22.920 Fällen musste eine Ersatzfreiheitsstrafe angeordnet werden. Rund die Hälfte der davon Betroffenen (11.836) zog es vor, ihre Geldstrafe doch noch zu bezahlen, um die drohende Inhaftierung abzuwenden. Von der Möglichkeit, die Geldstrafe abzuarbeiten, machten 4.470 Verurteilte Gebrauch, wobei 2.269 ihre Arbeitsleistungen vollständig erfüllten. In 1.661 Fällen wurde die Strafe teilweise abgearbeitet und die restliche Geldstrafe bezahlt.

Merk: "154.462 Tage gemeinnützige Arbeit anstatt 154.462 Tage Gefängnis. Das ist ein Rekordergebnis. Noch nie wurden in einem Jahr mehr Hafttage abgearbeitet. Das Projekt "Schwitzen statt Sitzen" ist ein großer Erfolg. Es ist bei Ersatzfreiheitsstrafen eine letzte Brücke weg vom Gefängnis hin zu gemeinnütziger Arbeit. Davon profitieren alle: Der Verurteilte bleibt in Freiheit, leistet Arbeit für einen guten Zweck und der Staat spart Haftkosten."

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