Amtsgericht Neu-Ulm
25.07.2013

Justizministerin Merk: Präventionsprojekt "Kein Täter werden" wird auf weitere 3 Jahre fortgesetzt / "Angebot für pädosexuelle Männer trägt bei, Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen!"

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat heute bekannt gegeben, dass das Bayerische Justizministerium das zunächst auf drei Jahre bis zum 30. Juni 2013 befristete Projekt "Kein Täter werden" der Sexualwissenschaftlichen Ambulanz der Universität Regensburg um weitere drei Jahre verlängert und mit bis zu 200.000 Euro jährlich fördert. "Kindesmissbrauch ist ein Verbrechen an Körper und Seele hilfloser Kinder", so Merk. "Um ihn zu bekämpfen, brauchen wir spezielle Therapieangebote auch für potentielle Täter. Denn ganz ohne Zweifel: Der beste Schutz für unsere Kinder besteht darin, einen potentiellen Täter dazu zu bringen, seine Phantasien erst gar nicht umzusetzen."

Das im Sommer 2010 ins Leben gerufene und bisher vom Justizministerium mit 441.000 Euro finanzierte Projekt "Kein Täter werden" unter Leitung des Chefs der Sexualwissenschaftlichen Ambulanz der Universität Regensburg Prof. Dr. Michael Osterheider setzt genau hier an. Es ist ein Angebot für Männer, die noch keine Missbrauchstat begangen haben oder zumindest noch nicht strafrechtlich belangt wurden, sich aber gefährdet fühlen. Dabei kann es etwa um Männer gehen, die gefährdet sind, Kinderpornografie zu nutzen, oder es bereits getan haben. "Sie alle können sich in Regensburg freiwillig, kostenlos und anonym beraten und therapieren lassen", so Merk.

Zahlreiche betroffene Männer haben sich seit Herbst 2010 bei dem vom Justizministerium Projekt gemeldet. Insgesamt waren es 218. Sie stammen in erster Linie aus Bayern, aber auch aus anderen Bundesländern oder aus Österreich. Viele haben eine anonyme Beratung erhalten. 48 Personen haben eine Therapie aufgenommen. Aktuell werden 33 Patienten in Gruppen- und Einzeltherapie betreut. "Diese hohe Resonanz ist ein Beleg dafür, dass die Sexualwissenschaftliche Ambulanz in Regensburg gebraucht wird", so Merk. "Daher war es für mich keine Frage: Wir setzen das Projekt fort - es geht um den Schutz der Kinder!"

 

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