Amtsgericht Neu-Ulm
23.11.2016

Justizminister Bausback verleiht Medaille für Verdienste um die Bayerische Justiz an verdiente Persönlichkeiten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk München: "Herzlicher Dank für vielfältiges Engagement und herausragenden Einsatz weit über das gewöhnliche Maß hinaus!"

Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback hat heute in München die Medaille für Verdienste um die Bayerische Justiz an Helmut Bönisch, Franz-Xaver Erlacher, Dr. Sebastian Kirsch, Dr. Winfried Kössinger, Wolfgang Miller, Rudolf Repges, Bernhard Roth, Alfred Sauter, Nazan Simsek, Josef Wassermann und an die Eheleute Marianne und Emil Wagner verliehen.

Bayerns Justizminister an die Geehrten: "Die Justiz ist auf Menschen wie Sie angewiesen! Menschen, die sich auf vielfältige Weise in den Dienst der Justiz stellen und sich weit über das gewöhnliche Maß hinaus engagieren. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, Ihnen herzlich dafür zu danken. Die Justizmedaille verleiht diesem Dank eine Form, die man mit Händen greifen kann."

Staatsminister der Justiz a.D. Alfred Sauter, MdL (Günzburg) wird insbesondere für seinen Einsatz für Informationstechnologien in der Justiz geehrt. Bausback in seiner Laudatio: "Mit großer Verve hast Du das größte Modernisierungsprojekt in der Geschichte der bayerischen Justiz aufgelegt. Dank Deines Einsatzes ist die elektronische Arbeits- und Kommunikationstechnik heute aus der Justiz nicht mehr wegzudenken. Wir stehen nicht mehr weit von der flächendeckenden Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Akte und sind für die Herausforderungen der Zukunft bestens gewappnet. Hierfür danke ich Dir im Namen unserer Justiz ganz herzlich!"

Notar Dr. Winfried Kössinger (Gauting) erhält die Auszeichnung aufgrund seines langjährigen Einsatzes für die Notarinnen und Notare in Bayern. Der Justizminister hob hervor: "In Ihren zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, u.a. im Vorstand der Landesnotarkammer und als Vorsitzender des Bayerischen Notarvereins, tragen Sie erheblich zum Ansehen und der hohen Qualität des bayerischen Notariats in Bayern bei. Besonders liegt Ihnen dabei der juristische Nachwuchs am Herzen. Hierfür möchte ich Ihnen herzlich danken!"

Rechtsanwältin Nazan Simsek (Augsburg) wird u.a. für ihre Verdienste bei der Bekämpfung der sog. "Paralleljustiz" ausgezeichnet. Bausback betonte: "Ihre interkulturellen Erfahrungen aus der Betreuung von Mandanten mit Migrationshintergrund stellen Sie in den Dienst der Justiz - besonders beim Umgang mit der sog. "Paralleljustiz", die im Verborgenen agiert und unsere Rechtsordnung ignoriert. Zudem setzen Sie sich im Kinderschutzbund Augsburg für Kinder und Jugendliche ein. Für Ihr großartiges Engagement ganz herzlichen Dank!"

Dr. Sebastian Kirsch (Farchant) und Josef Wassermann (Farchant) erhalten die Justizmedaille für ihren Einsatz bei der Entwicklung des sog. "Werdenfelser Wegs". Dieser Weg setzt darauf, dass pflegerische Alternativen zu Freiheitsbeschränkungen wie Bettgitter oder Bauchgurte für alte und kranke Menschen in Pflegeheimen intensiv genutzt werden. "Sie beide haben erlebt, welch große Beeinträchtigungen Fixierungen bedeuten können. Um diese möglichst zu vermeiden, haben Sie den richtungsweisenden "Werdenfelser Weg" zur Verbesserung von Schulung und Zusammenarbeit der Beteiligten entwickelt. Dieser ist inzwischen in zahlreichen Gerichten umgesetzt worden. Sie beide haben Außerordentliches für die bayerische Justiz und weit darüber hinaus geleistet. Hierfür meinen ganz herzlichen Dank", lobte Bausback.

Franz-Xaver Erlacher (Starnberg) erhält die Auszeichnung für seine Tätigkeit als Handelsrichter. Bayerns Justizminister betonte: "Beeindruckende 22 Jahre lang haben Sie dieses Ehrenamt mit vorbildlichem Einsatz ausgeübt und damit eine ganz wichtige Aufgabe in unserem Rechtsstaat übernommen! Denn die Handelsrichterinnen und Handelsrichter tragen mit ihrer großen praktischen Erfahrung entscheidend dazu bei, dass die Berufsrichter "im Namen des Volkes" Recht sprechen können. Hierfür meinen herzlichen Dank!"

Für sein Engagement für die Resozialisierung wird Bernhard Roth (München/Aschaffenburg) geehrt. Bausback in seiner Festrede: "Jahrelang haben Sie sich in Aschaffenburg für Strafgefangene eingesetzt. Sie haben u.a. die "Holzbrücke" aufgebaut, die seit über 25 Jahren Menschen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt hilft. Im Verein "Hilfe zur Selbsthilfe" galt Ihr Engagement dem Täter-Opfer-Ausgleich. Auch dank Ihnen konnte der "Teen-Court Aschaffenburg" vor mehr als 15 Jahren als bundesweit erstes Projekt dieser Art und mit großem Erfolg ins Leben gerufen werden! Hierfür ganz herzlichen Dank!"

Rudolf Repges (Pliening) sowie die Eheleute Marianne und Emil Wagner (Kempten) werden für ihre Mitarbeit in Justizvollzugsanstalten ausgezeichnet. Rudolf Repges betreut seit Jahren Gefangene in Straubing, Kaisheim und Bernau und war lange im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft ehrenamtlicher Mitarbeiter im Strafvollzug. Die Eheleute Wagner kümmern sich um Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Kempten, sie engagieren sich im Vorstand der Straffälligenhilfe Allgäu, Emil Wagner zudem im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft. Bayerns Justizminister: "Die bayerische Justiz braucht Menschen wie Sie. Ihr Einsatz zeigt den Gefangenen: Die Gesellschaft schreibt sie nicht ab - sie hilft ihnen, ihren Platz in der Gemeinschaft wieder zu finden. Ihr beispielhaftes Engagement verdient unser aller Respekt und Anerkennung!"

Auch Helmut Bönisch (Kaisheim) und Wolfgang Miller (München) erhalten die Justizmedaille für ihre Verdienste um die Resozialisierung. Helmut Bönisch hat den Gefangenen der JVA Kaisheim seit 1978 ehrenamtlich Verkehrsunterricht erteilt und zahlreichen Gefangenen bei der Wiedererlangung der Fahrerlaubnis geholfen. Bayerns Justizminister: "Wir alle wissen, wie wichtig der Führerschein für eine berufliche Tätigkeit und damit für die Wiedereingliederung in die Gesellschaft sein kann. Für Ihren Einsatz über sage und schreibe 37 Jahre ganz herzlichen Dank!" Wolfgang Miller hat sich als Schulleiter einer Münchner Mittelschule ehrenamtlich der Schulabschlusskurse für die Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt München angenommen und in den vergangenen Jahren rund 30 Kurse mit etwa 300 erfolgreichen Teilnehmern begleitet. Bausback in seiner Laudatio: "Sie haben die Lehrer der Anstalt überaus kollegial und mit herausragender Tatkraft unterstützt! Ohne Sie wäre das Projekt "Schulabschluss für die Gefangenen" in dieser Form nicht möglich gewesen. Für Ihren großartigen Einsatz danke Ihnen ganz herzlich!"

Fotos können beim Pressereferat des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz, Tel.: 089/5597-3111, E-Mail: presse@stmj.bayern.de, angefordert werden.

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Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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