Artenschutz am Aiblinger Amtsgericht

Umgestaltung der Außenanlagen der Zweigstelle Bad Aibling unter besonderer Berücksichtigung von Umwelt- und Artenschutzgesichtspunkten abgeschlossen

Das Amtsgericht Rosenheim hat die Neugestaltung der Außenanlagen der Zweigstelle Bad Aibling unter besonderer Berücksichtigung des Umwelt- und Artenschutzes abgeschlossen. So wurde die Südterrasse mit der Ausgleichspflanzung zweier Bäume fertiggestellt und im nördlichen Gartenteil eine ehemals verpachtete Fläche aufgewertet. Die Umgestaltung der Außenanlagen ist Teil eines Programms des Freistaates Bayern.

Die im letzten Jahr bereits angelegte Streuobstwiese auf der Südseite des Gerichtsgebäudes wurde durch die Neuanpflanzung einer Linde und einer Mehlbeere fertig gestellt. Beide wurden als Ausgleich für im Rahmen der baulichen Sanierung gefällte Bäume neu angepflanzt. „Bei der Auswahl der Bäume haben wir uns bewusst für diese Arten entschieden, da sie wichtige Nahrungsquellen für Bienen sind“, erläutert Justizwachtmeister Grimm. Im nördlichen Gartenteil wurde zudem eine bislang verpachtete Fläche zur Wildblumenwiese umgestaltet und mit Nisthilfen für Insekten aufgewertet. Bereits vorhanden sind alte Obstbäume und verschiedene Blühsträucher. Wachsen dürfen an bestimmten Stellen außerdem Brennnesseln, da diese eine wichtige Wirtspflanze für Insekten sind.

Erfreut zeigte sich der Präsident des Landgerichts Traunstein Prof. Dr. Kroiß. „Das Ergebnis unserer Bemühungen, hier vor Ort einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz zu leisten, indem wir die Außenanlagen der Zweigstelle naturnah gestalten, kann sich wirklich sehen lassen. Besonders freut mich, dass solche Maßnahmen von unseren Mitarbeitern eigeninitiativ umgesetzt und begleitet werden. Da sieht man, was alles möglich ist.“ Denn erste Erfolge gibt es. So haben sich auf der Südterrasse mittlerweile Laubfrösche neu angesiedelt.

„Ich freue mich sehr, dass wir unser letztes Jahr begonnenes Projekt mit Hilfe unserer Mitarbeiter hier vor Ort fertig stellen konnten“, betont der Direktor des Amtsgerichts Peter. „Wir werden als nächstes schauen, ob auch die Gerichtsgebäude in Rosenheim noch Möglichkeiten bieten, vergleichbare Projekte umzusetzen.“ In Betracht kommen hier insbesondere die Außenanlagen am Betreuungsgericht. Dort könnte ein vergleichsweise sandiger Flächenanteil zu einem Trockenbiotop aufgewertet werden. „Wir werden uns auch dabei wieder anschauen, welche Möglichkeiten wir haben und auf die Anregungen aus dem Werkzeugkasten Artenvielfalt, einem Leitfaden des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr zur Begrünung öffentlicher Gebäude, zurückgreifen“, erläutert die stellvertretende Geschäftsleiterin Schwaiger die weiteren Planungen.


Marco Bühl
Richter am Amtsgericht
Pressesprecher