Sechs Monate nach dem Angriff eines mehrfach vorbestraften Deutschen gegen eine Mitarbeiterin für das Amt für Jugend und Familie in Rothenburg ob der Tauber hat die Staatsanwaltschaft Ansbach Anklage wegen versuchten Mordes gegen den 29-jährigen Vater erhoben.

Nach dem Ergebnis der umfangreichen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass der Angeschuldigte im September 2021 den Beschluss fasste, die für ihn beim Jugendamt zuständige Diplom-Sozialpädagogin zu töten. Zur Umsetzung seines Planes soll sich der Angeschuldigte am Tattag eine Machete beschafft und sich mit dieser  - im Ärmel verborgen – nachmittags vor die Arbeitsstelle der Geschädigten in Rothenburg begeben haben. Dort soll er sie zunächst in ein Gespräch verwickelt und dann plötzlich mit der Machete zwei Mal wuchtig ins Gesicht geschlagen haben. Durch diese beiden Schläge erlitt die Geschädigte erhebliche knöcherne Gesichtsverletzungen.  Ihre Behandlung dauert noch an; Langzeitschäden sind zu erwarten. Der Angeschuldigte war wenige Tage nach der Tat – nachdem er zunächst flüchtig war – in Haft genommen worden.  Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Ansbach hat nun darüber zu entscheiden, ob sie die Anklage zur Hauptverhandlung zulässt und das Hauptverfahren eröffnet. Die Staatsanwaltschaft hat für den Tatnachweis unter anderem über 20  Zeugen und 4 Sachverständige benannt. Das Tatwerkzeug konnte bislang nicht gefunden werden. 

Hofmeier
Leitende Oberstaatsanwältin
Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Ansbach