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Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

Pressemitteilung 47 vom 18.10.2018

34-jähriger Radfahrer in Aschaffenburg verstorben

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg und des
Bayerischen Landeskriminalamtes

Aschaffenburg/Nürnberg – Wie das Polizeipräsidium Unterfranken bereits mehrfach berichtete (zuletzt am 15.07.2018), verstarb ein 34-jähriger Aschaffenburger am 14. Juli 2018, nachdem er zunächst mehrere Male von einem Fahrrad gefallen war und Polizeibeamte im weiteren Verlauf einen tätlichen Angriff abwehren mussten.


Mehrere Passanten hatten am 14. Juli kurz vor 17:00 Uhr die Polizei über einen nicht mehr  verkehrstüchtigen Radfahrer informiert. Der laut Anrufern tobende Mann stürzte mehrfach vom Rad,  beschädigte offenbar parkende Autos und schrie umstehende Personen an.


Die ersten vor Ort eintreffenden Streifen entdeckten die besagte Person in der Paulusstraße liegend vor einem geparkten Auto.
Im Zuge der vorangegangenen Stürze vom Fahrrad und gegen eine Hauswand hatte sich der Mann bereits offenkundig blutende Wunden zugezogen. Als die Beamten versuchten, dem Verletzten Hilfe zu leisten,  wurde dieser aggressiv und griff schließlich einen Polizisten mit Schlägen an.


Während der Beamte versuchte, den unvermittelten Angriff abzuwehren, setzte sein Kollege Pfefferspray  ein, um den Verletzten unter Kontrolle zu bringen. Nachdem dies gelungen war, musste der 34-Jährige mit Handfesseln fixiert und auf dem Boden abgelegt werden.


Aufgrund des fortgesetzt aggressiven Verhaltens des Mannes mussten Behandlung und Transport durch  den hinzugezogenen Notarzt und Rettungsdienst ebenfalls fixiert erfolgen. Während der Behandlung verschlechterte sich aus zunächst unbekannten Gründen der Gesundheitszustand des Mannes deutlich. Kurz nach der Ankunft in einem Krankenhaus verstarb der 34-Jährige.


Daraufhin übernahm die Fachdienststelle für Interne Ermittlungen – Nordbayern des Bayerischen Landeskriminalamts die polizeilichen Ermittlungen.


Eine von der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg beim Ermittlungsrichter beantragte Obduktion im Institut für Rechtsmedizin Würzburg ergab am Sonntag, den 15.07.2018, keine Hinweise auf eine todesursächliche  Gewalteinwirkung durch Dritte. Außerdem wurde von der Staatsanwaltschaft eine toxikologische Untersuchung in Auftrag gegeben.


Dieses Untersuchungsergebnis des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Würzburg liegt nun vor.


Demzufolge wurden im Blut des Verstorbenen verschiedene Betäubungsmittel nachgewiesen. Laut Gutachten ist die Konzentration eines der konsumierten Betäubungsmittel so hoch, dass dieses im engen Zusammenhang mit dem hochgradigen Erregungszustand für den Todeseintritt verantwortlich war.


Ein relevanter Wirkungsbeitrag des eingesetzten Pfeffersprays ist nicht zu erkennen.


Die polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen.