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Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

Pressemitteilung 45 vom 18.10.2019

Nach hochgefährlicher Flucht vor Streife auf Autobahn -Polizei nimmt 30-jährigen Falschfahrer fest – Richter erlässt Haftbefehl

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg
vom 18.10.2019

ROHRBRUNN, LKR. ASCHAFFENBURG UND ASCHAFFENBURG. In der Nacht
von Donnerstag auf Freitag hat ein 30-Jähriger auf der Flucht vor der Polizei als
Falschfahrer mehrere Verkehrsteilnehmer und auch zwei Beamte gefährdet. Der
Beschuldigte wurde festgenommen und sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Verkehrsteilnehmer, die durch den Renault-Fahrer gefährdet wurden, werden
gebeten, sich bei der Verkehrspolizei Aschaffenburg-Hösbach zu melden.

Kurz nach Mitternacht hatte eine Streife der Verkehrspolizeiinspektion
Aschaffenburg-Hösbach den Entschluss gefasst, auf der A 3 in Fahrtrichtung
Frankfurt einen Renault Twingo einer Kontrolle zu unterziehen. Auf die
Anhaltesignale der Streife reagierte der Fahrer jedoch nicht, sondern beschleunigte
seine Fahrt und wechselte an der Anschlussstelle Rohrbrunn auf die Gegenfahrbahn.
Als Falschfahrer setzte er seine Fahrt nun in Richtung Würzburg bis zur Rastanlage
Spessart-Nord fort. Eine weitere Streife hatte sich dort bereits positioniert und
erwartete den Twingo, um ihn anzuhalten.

Der Fahrer des Renaults fuhr beschleunigt zunächst auf den Streifenwagen und
dann auch auf die Beamten zu, die sich zwischenzeitlich sicherheitshalber ins Freie
gerettet hatten. Als diese zwei Warnschüsse gezielt in die Luft abgaben, drehte der
Mann um und fuhr erneut als Falschfahrer auf die A 3 in Richtung Würzburg auf.
Während die Aschaffenburger Verkehrspolizei zahlreiche Streifen aus benachbarten
Dienststellen mit in den Einsatz holte, umfuhr der Beschuldigte in Schlangenlinien
entgegenkommende Fahrzeuge bis er nach einem Kilometer seinen Pkw auf der
Fahrbahn wendete und die Fahrt wieder Richtung Frankfurt aufnahm. Bei
Weibersbrunn verließ der Mann schließlich die Autobahn und fuhr mit rücksichtslosen
und hochgefährlichen Fahrmanövern teilweise im Gegenverkehr. Auch innerorts war
er mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs und gefährdete hier
entgegenkommende Verkehrsteilnehmer.

Eine Streife der Zivilen Einsatzgruppe schaffte es schließlich in Aschaffenburg in der
Würzburger Straße gegen 0.30 Uhr, den Renault unter Einsatz ihres eigenen
Fahrzeuges zum Anhalten zu zwingen. Der 30 Jahre alte Fahrer und seine zwölf
Jahre jüngere Beifahrerin wurden umgehend festgenommen. Der mögliche Grund für
die halsbrecherische Flucht des Mannes zeigte sich bei der anschließenden
Sachverhaltsaufnahme: Der 30-Jährige stand offenbar unter Drogeneinfluss, ist nicht
im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und führte neben einem Einhandmesser auch
geringe Mengen Amphetamin bei sich. Das Fahrzeug hat keine Zulassung und die
Kennzeichen des Twingos sind als gestohlen gemeldet. Auch bei der 18 Jahre alten
Frau fanden die Polizisten geringe Mengen Betäubungsmittel. Das Marihuana wurde
sichergestellt.

Beide Personen, die keinen regelmäßigen Wohnsitz in Deutschland haben, wurden
zu Polizeidienststellen gebracht, wo der 30-Jährige sich einer Blutentnahme
unterziehen musste. Die Begleiterin des Beschuldigten wurde nach Abschluss der
polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Auf Anordnung der
Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurde der Tatverdächtige am Nachmittag dem
Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ Untersuchungshaftbefehl aufgrund der
Fluchtgefahr. Der 30-Jährige wurde im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt
gebracht.

Die Ermittler bitten Verkehrsteilnehmer, die durch die Fahrmanöver des
Beschuldigten auf der A3 und auch auf der Staatsstraße 2312 von Weibersbrunn
über Hessenthal in Richtung Aschaffenburg gefährdete wurden, sich dringend mit der
Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach unter Tel. 06021/857-2530 in
Verbindung zu setzen.