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Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

Pressemitteilung 1 vom 15.01.2020

Falsche Polizeibeamte festgenommen - Polizei bewahrt Seniorin vor dem Verlust des Ersparten

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 15.01.2020

ASCHAFFENBURG. Am Montagnachmittag gelang es der Aschaffenburger Polizei drei junge Männer vorläufig festzunehmen, die sich im Vorfeld in betrügerischer Absicht als Kriminalbeamte ausgegeben hatten und dadurch an das Ersparte einer 78-Jährigen gelangten. Die Polizei warnt eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen.

Am Montagnachmittag wurde eine 78-jährige Aschaffenburgerin von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen und mit einer Geschichte über Einbrecher, die mit Bankmitarbeitern zusammenarbeiten würden, dazu veranlasst, den Inhalt ihres Bankschließfaches nach Hause zu holen und überprüfen zu lassen. Wenig später wurde die Frau von einem jungen Mann aufgesucht, der sich als Kriminalpolizist ausgab und das Bargeld der Seniorin überprüfen wollte. Der Betrüger machte der Witwe glaubhaft, dass es sich bei dem Geld um Falschgeld handeln würde und dieses nun sichergestellt werden müsse. Daraufhin verließ der bis dahin Unbekannte das Anwesen der Rentnerin mit Bargeld im fünfstelligen Bereich.

Der Aschaffenburger Polizei gelang nach intensiven Fahndungsmaßnahmen die Festnahme von drei Tatverdächtigen, die daraufhin vorläufig festgenommen werden konnten. Das Bargeld der Seniorin wurde aufgefunden und zur Eigentumssicherung sichergestellt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurden die drei jungen Männer im Alter zwischen 16 und 19 Jahren aus Düsseldorf am Dienstagvormittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen einen Jugendlichen und einen Heranwachsenden. Beide Haftbefehle wurden gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm in der Folge die weiteren Ermittlungen und überprüft, ob die drei jungen Männer an weiteren Betrügen in jüngster Vergangenheit beteiligt gewesen waren.

Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt an dieser Stelle nochmals eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen. 

Anrufe von falschen Polizeibeamten: 

  • Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Einbrecher festgenommen wurden!
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder als Lockmittel zu deponieren!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht eindeutig erkennen.
Anrufe von Enkeltrickbetrügern:
  • Fragen Sie den Anrufer nach persönlichen oder familiären Einzelheiten, die er wissen sollte.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. 
  • Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner Geld fordert.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
  • Lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertgegenstände an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.
  • Informieren Sie ältere Verwandte und Bekannte regelmäßig über diese Betrugsmasche.