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Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

Pressemitteilung 38 vom 05.10.2022

Telefonbetrüger täuscht Seniorin - Tatverdächtiger in Haft

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 05.10.2022

KAHL AM MAIN, LKR. ASCHAFFENBURG. Am vergangenen Donnerstag haben Telefonbetrüger eine Seniorin getäuscht und zunächst Beute von mehreren tausend Euro gemacht. Im Zuge der Fahndung konnte der Abholer festgenommen werden. Am Freitag führte die Kripo den Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vor, der Haftbefehl gegen den Mann erließ.

Die Betrüger hatten sich bei der Seniorin im Laufe des Donnerstagvormittags gemeldet und als Polizeibeamte ausgegeben. Sie täuschten der Geschädigten vor, dass deren Tochter in einen Verkehrsunfall verwickelt wäre und daher eine Kaution geleistet werden müsse. Die offensichtlich geschickt agierenden Täter hatten die Dame den Vormittag über mit wiederholten Anrufen am Telefon gehalten und letztlich dazu bewegt, Schmuck und Gold im Wert von mehreren tausend Euro zu übergeben.

Im Zuge der umfangreichen Fahndungsmaßnahmen konnte die Kriminalpolizei Aschaffenburg den Abholer festnehmen, nachdem dieser versucht hatte, den Bereich Kahl am Main mit einem Taxi zu verlassen. Auch das Gold und der Schmuck konnten hierbei sichergestellt werden.  

Den 47-jährigen Tatverdächtigen führte die Kriminalpolizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg dem Ermittlungsrichter vor. Dieser folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des vollendeten Bandenbetrugs. Im Anschluss wurde der Mann in eine Justizvollzuganstalt gebracht.

Die Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, führt nun die Kriminalpolizei Würzburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg durch.


Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „#NMMO“. Mit der Kampagne #NMMO setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!