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Staatsanwaltschaft Aschaffenburg

Pressemitteilung 15 vom 02.08.2023

Nach Übergabe von Bargeld und Schmuck – Abholer flüchten durch Stadtgebiet – Festnahme am Floßhafen

ASCHAFFENBURG. Erneut versuchten Telefonbetrüger mit ihrer perfiden Masche, eine Rentnerin um ihr Erspartes zu bringen. Nach der Übergabe von Bargeld und Schmuck an der Wohnadresse der Frau am Montag entfernten sich die Täter zunächst in ihrem Pkw vom Tatort. Hierbei entzogen sie sich einer geplanten Kontrolle der Aschaffenburger Polizei. Nach einer kilometerlangen Flucht durchs gesamte Stadtgebiet konnten die beiden Männer festgenommen werden. Einer der beiden sitzt nun in Haft. 

Die professionell agierenden Täter riefen am Montag bei der Rentnerin an und gaben sich als Polizeibeamte aus. Sie konnten die Seniorin täuschen und dazu bringen, Wertgegenstände an zwei zunächst unbekannte Abholer zu übergeben. Diese entfernten sich gegen 20:30 Uhr von der Wohnadresse der Frau im Stadtteil Nilkheim. 

Eine Streife der Aschaffenburger Polizei beabsichtige kurz darauf die Kontrolle des Pkws. Als die beiden Männer die Situation erkannten, flüchteten sie zunächst mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Mit Unterstützung weiterer Streifen versuchten die Beamten den weißen Audi RS3 mit Essener Zulassung zu stoppen. Durch den Fahrer des flüchtenden Pkw kam es hierbei zu unzähligen gefährlichen Überholmanövern, dem Überfahren mehrerer roter Ampeln sowie äußerst rücksichtslosem Fahrverhalten gegenüber den Streifenwägen sowie weiteren Passanten und Verkehrsteilnehmern. Zudem verursachte der Mann mehrere Verkehrsunfälle indem er Hauswände und auch Verkehrszeichen touchierte. Nur durch Zufall kam es zu keinerlei Personenschäden. 

Die Flucht durchs ganze Stadtgebiet endete schließlich im Bereich des Floßhafens, nachdem durch die waghalsigen Fahrmanöver am Pkw der Männer ein Reifen beschädigt wurde. Die beiden Fahrzeuginsassen im Alter von 30 und 35 Jahren versuchten noch zu Fuß zu flüchten, konnten jedoch in der Kranengasse schließlich vorläufig festgenommen werden. Sie wurden zunächst zur weiteren Sachbearbeitung zur Dienststelle der Aschaffenburger Kriminalpolizei verbracht.

Nach einer Nacht in der Haftzelle der Polizei wurden die beiden Männer auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg am Folgetag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht vorgeführt. Dieser ordnete unter anderem auf Grund des dringenden Tatverdachts des bandenmäßigen Betrugs die Untersuchungshaft gegen den 35-Jährigen an. Er sitzt nun in Haft. Der 30-Jährige wurde entlassen. 

Die Ermittlungen der Aschaffenburger Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft sind mit der Vorführung nicht abgeschlossen und werden weiter fortgeführt. 

Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang Verkehrsteilnehmer, die durch das rücksichtslose Fahrverhalten des Audi gefährdet oder sogar geschädigt worden sind, sich unter Tel. 06021/857-1733 zu melden.