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Staatsanwaltschaft München I

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung 08 vom 07.06.18

Betrügerische Betreiber von Fake-Autohäusern im Internet und ihre Helfer festgenommen

Der Staatsanwaltschaft München I ist es zusammen mit dem Kommissariat
K 76 des Polizeipräsidiums München gelungen, fünf Beschuldigte wegen des Verdachtes gewerbsmäßiger Betrugstaten mit einem Gesamtschaden von rund 1 Million Euro in Hessen, Sachsen und Bayern festzunehmen.

Ein 39-jähriger Tatverdächtiger aus Hessen hat sich nach derzeitigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft München I und des Polizeipräsidiums München seit ca. Februar 2016 durch eigens hierfür konstruierte Scheinautohäuser (Internet-Fakeshops), betrügerisch eröffnete Bankkonten, gefälschte Überweisungsaufträge und gefälschte Kreditanträge eine fortlaufende Einnahmequelle verschafft. Seit Dezember 2016 soll seine Lebensgefährtin diese Betrugsstraftaten gemeinschaftlich und arbeitsteilig mit ihm begangen haben. Die beiden traten unter mindestens 20 falschen bzw. gestohlenen Identitäten auf, eröffneten unter diesen falschen Personalien rund 200 Bankkonten, schlossen rund 80 Mobilfunkverträge ab und boten in rund 30 eigens geschaffenen Scheinautohäusern über Online-Verkaufsportale und eigene Websites hochpreisige Autos (BMW, Audi, Porsche, etc.) zum Verkauf an, wobei sie die Käufer in mindestens 27 Fällen zu Anzahlungen teils im 5-stelligen Euro-Bereich veranlassten.

Ein guter Bekannter der beiden und nunmehr weiterer Beschuldigter, nutzte nach den bisherigen Erkenntnissen seit März 2017 seine Tätigkeit bei einer Post-Filiale in München dazu, den beiden Beschuldigten in rund 70 Fällen zu helfen, im Rahmen des sog. Postident-Verfahrens nach Vorlage gefälschter bzw. gestohlener Personaldokumente Bankkonten zu eröffnen und Mobilfunkverträge abzuschließen, wofür er Geld und Sachwerte erhielt.

Eine weitere Beschuldigte, eine 41-jährige Mediendesignerin, soll erstellte und verwaltete seit Januar 2018 Logos und Designs der eigens für die Betrugstaten konstruierten Scheinautohäuser. Dabei wusste die Mediendesignerin, ebenfalls eine gute bekannte des betrügerischen Paares, dass diese tatsächlich nicht mit Autos handeln und erhielt für ihre Tätigkeiten jeweils Geld und Sachwerte.

Ein weiterer Beschuldigter soll in diesem Zusammenhang mutmaßlich geholfen haben, die Herkunft des betrügerisch erlangten Geldes zu verschleiern und sich mehrerer Taten der Geldwäsche strafbar gemacht haben.

Im Rahmen gestern durchgeführter umfassender Ermittlungsmaßnahmen des K 76 und der Staatsanwaltschaft München I in drei Bundesländern konnten alle 5 Beschuldigten vorläufig festgenommen und Haftrichtern in Hessen, Sachsen und Bayern vorgeführt werden, alle Beschuldigten wurden in Haft genommen.


Die Staatsanwaltschaft München I und das Polizeipräsidium München werden in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag, den 08.06.18, 11.30 Uhr im Medienzentrum im Polizeipräsidium München (Anschrift: 80333 München, Augustinerstr. 2) das vorläufige Ermittlungsergebnis vorstellen und für Fragen der Presse zur Verfügung stehen.

gez.

OStAin Anne Leiding
Pressesprecherin