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Amtsgericht Weißenburg

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Historie des Gebäudes

Chronologie

Bis 1796:
Freie Reichsstadt mit Stadtgericht

1796 - 1806:
Stadtgericht unter preussischer Oberhoheit

1806:
Übergang der Stadt an das Königreich Bayern

1808:
Kgl. Bayerisches Landgericht Weißenburg mit Sitz in Ellingen

1817:
Landgericht Weißenburg mit Sitz in Weißenburg

1857:
Flächenmässig erweitert durch Eingliederung von acht Landgemeinden (Gebietsstand unverändert bis 1932)

01.07.1862:
Trennung von Justiz und Verwaltung

01.10.1879:
Landgericht Weißenburg wird in Amtsgericht umbenannt

1902 - 1904:
Bau des Amtsgerichtsgebäudes "Bahnhofstrasse 2" im Stil der neuzeitlichen Renaissance

01.01.1932:
Eingliederung des aufgelassenen Amtsgericht Ellingen mit 33 Gemeinden

01.01.1933:
Eingliederung des aufgelassenen Amtsgerichts Pappenheim mit allen 23 Gemeinden

01.10.1944:
Nach Auflösung des Landgerichts Eichstätt dem Landgericht Nürnberg-Fürth unterstellt

25.04.1945:
Schließung durch amerikanisches Militär

07.08.1945:
Wiedereröffnung des Amtsgerichts

01.07.1957:
Mit dem Inkrafttreten des Rechtspflegergesetzes erhält das Amtsgericht Weißenburg das Zwangsverwaltungs- und Zwangsversteigerungsgericht sowie das Konkursgericht

1962:
Renovierung des Gebäudes "Bahnhofstr. 2"

1969:
Umbau (Richterdienstwohnung in Dienstzimmer)

01.07.1973:
Amtsgericht Weißenburg bleibt im Rahmen der Gebietsreform bestehen und untersteht nunmehr dem Landgericht Ansbach (bis 30.06.1973 Landgericht Nürnberg-Fürth)

01.01.1975:
Bildung von Schöffen- und Jugendschöffengericht in Weißenburg

20.10.1975:
Übernahme des Finanzamtsgebäudes "Niederhofener Str. 9" für Eingliederung der Zweigstelle Gunzenhausen; Gebäude erbaut 1902/1904 im Stil der Deutschen Renaissance als Rentamt

08.03.1976 - 30.04.1976:
Umbau "Niederhofener Str. 9" - Gebäude II

17.05.1976 - 21.05.1976:
Umzug Zweigstelle Gunzenhausen nach Weißenburg sowie des Grundbuchamtes, der Vormundschafts- und Nachlassabteilung des Hauptgerichts vom Gebäude I in Gebäude II - II. und III. Stock sind noch vom Vermessungsamt belegt.

10.10.1976:
Zweiter Sitzungssaal im Gebäude I fertiggestellt

13.01.1977:
Beginn der Rechtspflegeramtstage in Gunzenhausen (bis 13.01.1993)

01.07.1977:
Einführung des Familiengerichts (1. Richter, RiAG Steinleitner,
1. Ehescheidung wurde am 07.02.1978 - Faschingsdienstag - verkündet)

15.04.1980 - 12.05.1980:
Umbau Gebäude II im II. Stock

03/1992:
Beginn Erweiterungsbau "Niederhofener Str. 9"

05.11.1992:
Richtfest Erweiterungsbau

06.11.1995:
Umzug aller Beschäftigten des Gebäudes II - Altbau - in den Erweiterungsbau

24.01.1997 - 27.01.1997:
Umzug aller Bediensteten des Gebäudes "Bahnhofstr. 2" in die "Niederhofener Str. 9"

01.06.1997:
Beginn der Amtstage des Arbeitsgerichts Nürnberg in den Räumen des II. Stocks Neubau

15.10.1997:
Offizielle Einweihungsfeier des Amtsgerichtsgebäudes "Niederhofener Str. 9"

21.07.2000:
Tag der offenen Tür des Amtsgerichts Weißenburg i. Bay.

18.03.2002:
Baubeginn "Nasse Tiefgarage" bis ca. Herbst 2002

Auszug aus der Dokumentation über den Erweiterungsbau "Niederhofener Str. 9" des Staatlichen Hochbauamtes Ansbach

Veranlassung
Seit Zusammenlegung der Amtsgerichte Weißenburg und Gunzenhausen im Zuge der bayerischen Gebietsreform war das Amtsgericht in Weißenburg in zwei Gebäuden untergebracht. Die räumliche Trennung, die Raumnot der beiden Dienststellen sowie erhöhte Anforderungen an Sicherheit und technische Ausrüstung führten zu Überlegungen, beide Dienststellen zusammenzulegen. Ein entsprechender Erweiterungsbau mit Tiefgarage sollte im rückwärtigen Hofbereich des Anwesens errichtet werden.


Planung
Ein Verbindungsglied in Stahl-Glaskonstruktion schließt den vierflügeligen Neubau mit Innenhof an den stattlichen Altbau im Neo-Renaissancestil an. Die Höhenentwicklung des Erweiterungsbaues ordnet sich deutlich dem Altbau unter. Der gläserne Zwischenbau beinhaltet den neu geschaffenen Haupteingang, der aus sicherheitstechnischen und organisatorischen Gründen hierher verlegt werden mußt. Der Eingang ist behindertengerecht ausgelegt, ebenso die weitere Wegführung der Gebäudeteile. Das Untergeschoß des Neubaues nimmt die Tiefgarage mit angegliedertem Keller und Grundaktenregistratur auf. Im Erdgeschoß des Erweiterungsbaues sind zwei Sitzungssäle für Zivilrecht und ein Sitzungssaal für Stafrecht sowie Wachtmeisterei mit Poststelle und Grundbuchamt untergebracht. Ober- und Dachgeschoss beinhalten die Büroräume, Gerichtszahlstelle sowie die zentrale Registratur, die Bibliothek und den Sozialraum.

Der Altbau erfuhr keine wesentlichen Grundrißänderungen, im Übergangsbereich zum Verbindungsbau ist jedoch ein Aufzug zur behindertengerechten Erschließung und zum Aktentransport eingebaut. Im Altbau sind ebenfalls Büroräume für Richter, für Rechtspfleger und für den Behördenleiter sowie die Geschäftsstellen untergebracht.

Bei der Gestaltung der Außenanlagen sollte die Wegführung zum neuen Haupteingang des Verbindungsbaues hervorgehoben werden. Ein stegartiger Zugang führt direkt vom Zufahrtstor zum vorgelagerten Platz des Haupteinganges. Sonstige Verkehrs- und Parkflächen innerhalb des Grundstückes sind mit Rasenpflaster ausgeführt. Der ehemalige Eingang des Altbaues ist stillgelegt und dient nur noch als Fluchtweg.


Raumbedarf
Der geforderte Raumbedarf konnte vollständig erfüllt werden. Im Dachgeschoß des Altbaues bestehen geringe Erweiterungsmöglichkeiten.

Die Tiefgarage und die beiden Abstellflächen im Bereich der Zufahrt bieten die erforderlichen Abstellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge und Fahrräder.


Ausführung
Der gesamte Nordflügel des Altbaues mußte zur sicheren Gründung der Erweiterung vollständig unterfangen werden: mittels Düsenstrahlverfahren wurde die entsprechende Zementemulsion eingebracht. Das neue Kellergeschoß mit Tiefgarage ist aus wasserundurchlässigem Stahlbeton, die Trennwände aus Ziegelmauerwerk erstellt.

Erd- und Obergeschosse sind in massivem Ziegelmauerwerk, der Dachstuhl als zimmermannsmäßiger Sparrendachstuhl mit Biberschwanzdoppeldeckung ausgeführt.

Verkehrsflächen und Treppen wurden mit Solnhofer Kalkplatten belegt, Sitzungssäle und Diensträume erhielten Holzbeläge. Fenster und Türen sind aus Holz gefertigt. Bei Ausführung der Oberflächenbehandlungen wurden ausschließlich umweltfreundliche Materialien verwendet. Der Neubau mit Außenanlagen wurde unter begleitender Beratung des Künstlers Manfred Mayerle geplant.

Zur Ausgestaltung von Eingangshalle, Fluren und Treppenhäusern wurden Arbeiten mehrerer Künstler aufgekauft.