Der 1. Zivilsenat des Bayerischen Obersten Landesgerichts verhandelt am 14. November 2025 in dem Kapitalanleger-Musterverfahren in Sachen Wirecard AG (Az.: 101 Kap 1/22). Die Verhandlung unter dem Vorsitz der Präsidentin Dr. Andrea Schmidt findet aus Platzgründen nicht im Sitzungssaal des Bayerischen Obersten Landesgerichts, sondern im Justizgebäude Stettner Straße 10, 81549 München, statt. Sitzungsbeginn ist 10:00 Uhr. Vorsorglich wurde ein Fortsetzungstermin auf den 17. November 2025, 10:00 Uhr, anberaumt.

Gegenstand der mündlichen Verhandlung werden nur Anträge der Verfahrensbeteiligten gemäß § 15 Abs. 1 KapMuG a. F. auf Erweiterung des Musterverfahrens um weitere Feststellungsziele sein. Der Musterkläger und einige Beigeladene haben Anträge auf Erweiterung des Musterverfahrens um insgesamt rund 2.500 Feststellungsziele eingereicht. Vorrangig soll über die Zulassung von Feststellungszielen verhandelt werden, welche die behauptete Unrichtigkeit der in den Geschäftsberichten der Wirecard AG für die Jahre 2014 bis 2018 enthaltenen Konzernabschlüsse, Konzernlageberichte und Bestätigungsvermerke der Abschlussprüferin betreffen. Mit Beschluss vom 15. September 2025 hat der Senat bereits Hinweise zu Erweiterungsanträgen erteilt, welche zahlreiche Feststellungsziele zu diesem Themenkomplex beinhalten.

Die meisten Feststellungsziele des Vorlagebeschlusses des Landgerichts München I vom 14. März 2022 (Az: 3 OH 2767/22 KapMuG) hatte der Senat mit Teil-Musterentscheid vom 28. Februar 2025 als unzulässig zurückgewiesen (vgl. Pressemitteilung 1/2025 vom 28. Februar 2025). Gegen den Teil-Musterentscheid ist Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof eingelegt worden, über die noch nicht entschieden ist.

Dr. Paul Heinrichsmeier
Vizepräsident des Bayerischen Obersten Landesgerichts
Pressesprecher des Bayerischen Obersten Landesgerichts