Menü

Landgericht Ansbach

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung 6 vom 12.05.14

Programm der Ansbacher Justiz zur Woche der Justiz 2014

Die Woche der Justiz 2014 öffnet bayernweit die Türen zu Gerichten, Staatsanwaltschaften und Justizvollzugsanstalten durch ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Gesprächen.

Die Ansbacher Justiz bietet vom 19. bis zum 23. Mai 2014 folgende Veranstaltungen an:

Von Montag (19.5.) bis Donnerstag (22.5.) finden jeweils um 17:00 Uhr ca. 30-minütige Vorträge unter der Oberthema „Historische Justiz“ statt. Am Montag eröffnet der Präsident des Landgerichts Dr. Ernst Metzger mit einer thematischen Einführung eine kleine Ausstellung zum Juristen Paul Johann Anselm von Feuerbach, einst Präsident des Appellationsgerichts Ansbach, der als Begründer der modernen deutschen Strafrechtslehre gilt und auch als Vormund Kaspar Hausers bekannt geworden ist. Am Dienstag referiert Richter am Landgericht Jonas Heinzlmeier über den auf Betreiben Adolf Hitlers vor dem Amts- und Landgericht Ansbach geführten sogenannten Hostienprozess gegen den damaligen katholischen Ansbacher Stadtpfarrer Georg Sponsel in den Jahren 1926/1927. Der frühere Direktor des Amtsgerichts Dr. Gottfried Held beleuchtet am Mittwoch den sogenannten Ziegenhaarfall, bei dem das Reichsgericht im Jahr 1929 eingehend zur Unterscheidung von Tun und Unterlassen Stellung nahm. Der Fall spielte in einer Pinselfabrik im Landkreis Ansbach, wo Mitarbeiter starben, nachdem sie nicht desinfizierte Ziegenhaare auf Weisung des Arbeitgebers zu verarbeiten hatten. Am Donnerstag berichtet Vorsitzender Richter am Landgericht Jürgen Krach über die aktuelle Methodik der Aussagepsychologie zur Prüfung der Glaubhaftigkeit von Zeugenaussagen insbesondere bei Sexualdelikten. Der Bundesgerichtshof hatte 1998 ein Ansbacher Verfahren wegen Kindesmissbrauchs zum Anlass genommen, neue Kriterien für die Erstellung aussagepsychologischer Gutachten aufzustellen.

Jeweils um 18:00 Uhr finden von Montag bis Mittwoch Talkrunden (Dauer 90 Minuten) und am Donnerstag eine Podiumsdiskussion (Dauer 120 Minuten) mit Fachleuten u.a. aus Justiz, Anwaltschaft und Verwaltung statt. Am Montag diskutiert Direktorin des Amtsgerichts Dr. Gudrun Lehnberger mit ihren Gästen über das Thema „Schlaganfall/Demenz – was nun?“ betreuungsrechtliche Fragen wie den Eintritt eines Betreuungsfalles, die Übernahme einer Betreuung durch Angehörige und damit verbundene Pflichten oder die Beendigung einer Betreuung. Vizepräsident des Landgerichts Thomas Koch beleuchtet in der Talkrunde am Dienstag das weite Feld des Verkehrsunfalls von der polizeilichen Unfallaufnahme über die Möglichkeiten einer Unfallrekonstruktion durch Sachverständige bis hin zur zivil- und strafrechtlichen Bearbeitung des Verkehrsunfalls. Das Thema „Erbfall – was nun?“ steht am Mittwoch ebenfalls unter Moderation von Frau Dr. Lehnberger auf dem Programm. Dabei kommen insbesondere praktische Probleme wie die Möglichkeit, die Bankkonten Verstorbener abzuwickeln, Fragen um die Testamentseröffnung oder die Notwendigkeit eines Erbscheins und das hierfür erforderliche Erbscheinsverfahren zur Sprache. Am Donnerstag diskutiert Präsident des Landgerichts Dr. Ernst Metzger mit seinen Gästen über die Freiheitsentziehung durch die Justiz in Justizvollzugsanstalt und psychiatrischem Krankenhaus, Voraussetzungen der Anordnung und der Beendigung des Maßregelvollzugs, Zwecke des Strafvollzugs, Nachsorge nach der Haftentlassung durch die Bewährungshilfe u.a.

Am Freitag (23.5.) um 15:00 Uhr stellt der Dienstleiter der JVA Ansbach Udo Prang zusammen mit zwei Vollzugsbeamten das Innenleben der JVA Ansbach anhand Fotos und Erläuterungen vor.

Bereits am Dienstagnachmittag (20.5.) stellen Beschäftige der Ansbacher Justiz ab 13:15 Uhr in ca. 30-minütigen Vorträgen die verschiedenen Berufsfelder der Justiz (13:15 Uhr: Gerichtsvollzieher, Justizfachwirt; 13:45 Uhr: Richter und Staatsanwalt; 14:15 Uhr: Rechtspfleger; 14:45 Uhr: Bewährungshelfer) im Theresien-Gymnasium vor. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an interessierte Schüler.

Alle anderen Veranstaltungen finden im Landgericht Ansbach, Promenade 4, Sitzungssaal 0.72 (Zugang über das Amtsgericht, Promenade 8) statt.

Bei der Zeitplanung wird gebeten zu berücksichtigen, dass beim Betreten des Gerichtsgebäudes aus Sicherheitsgründen Eingangskontrollen stattfinden, die je nach Besucheraufkommen einige Minuten in Anspruch nehmen können.

Das ausführliche Programm der Woche der Justiz, u.a. mit allen Teilnehmern der Talkrunden und der Podiumsdiskussion, ist im Internet unter www.Woche-der-Justiz-Bayern.de abrufbar.