Menü

Landgericht Memmingen

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung 1 vom 03.02.2020

Bandenmäßiger Drogenhandel vor Gericht

Prozessauftakt vor der großen Strafkammer

Am Mittwoch, den 12.02.2020 um 13.30 Uhr beginnt in Sitzungssaal 132 des Landgerichts Memmingen vor der großen Strafkammer der Prozess gegen Tino M. (29 Jahre), Rene R. (27), Jakob V. (25), Maximilian Philipp M. (28), Bünyami K. (41) und Daniel Alexander F. (26).
Den deutschen Staatsangehörigen, die sich mit Ausnahme von Jakob V. alle in Untersuchungshaft befinden, wird vorgeworfen, mit Betäubungsmitteln im großen Stil Handel getrieben zu haben.

Der Angeklagte Tino M. soll bereits seit März 2018 von seinem Wohnort Ulm aus im Raum Ulm / Neu-Ulm Haschisch und Marihuana in Mengen zwischen 80 und 330 Gramm und 10 Gramm Kokain verkauft haben. Zu diesem Zweck soll der Angeklagte Rene R. zumindest Einzelmengen der Betäubungsmittel in seiner Wohnung oder im zugehörigen Kellerraum in Neu-Ulm eingelagert haben.

Spätestens im Sommer oder Herbst 2018 sollen sich die Angeklagten Tino M., Rene R. und Maximilian M. zusammengeschlossen haben, um künftig in arbeitsteiliger Weise mit Betäubungsmitteln gewinnbringend Handel zu treiben. Die Beschaffung der Betäubungsmittel, zum Teil aus den Niederlanden, oblag hierbei gemäß dem Tatvorwurf der Staatsanwaltschaft im Wesentlichen dem Angeklagten Maximilian M., während sie bei Rene R. eingelagert wurden und der Angeklagte Tino M. hauptsächlich den Weiterverkauf vor Ort durchführte.

In der Folgezeit sollen sich die übrigen Angeklagten bereit erklärt haben, ihre damaligen Wohn- bzw. die zugehörigen Kellerräume in Neu-Ulm und Ehingen für die Einlagerung und Weiterverarbeitung (Strecken) der Betäubungsmittel zur Verfügung zu stellen.
Bis zum polizeilichen Zugriff am 13.02.2019 sollen die Angeklagten Kokain, Amphetamin, Marihuana, Haschisch und MDMA im Kilobereich sukzessive eingelagert und weiterverkauft haben.
Allein im Keller von Daniel F. konnten am 13.02.2019 573 Gramm Kokain, 4300 Gramm Amphetamin, 1941 Gramm Marihuana und 1384 Haschisch sichergestellt werden. Die Betäubungsmittel wiesen jeweils überdurchschnittlich gute Qualität auf.
Darüber hinaus konnten bei den Angeklagten u.a. verschiedene Schusswaffen mit Munition, ein Würgeholz und ein Teleskop-Schlagstock sichergestellt werden.

Den Angeklagten werden deswegen und wegen weiterer Taten bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmittel nicht geringer Menge bzw. Beihilfe hierzu, weitere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Bedrohung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Die Angeklagten machen bis jetzt entweder keine Angaben zum Sachverhalt oder räumen ihn zumindest teilweise ein.

Für das umfangreiche Verfahren, für das im Moment sechs Sachverständige und 40 Zeugen geladen sind, sind Fortsetzungstermine am 20.02., 25.02., 12.03., 13.03., 17.03., 27.03., 03.04., 14.04., 15.04., 16.04., 17.04. und 28.04.2020 jeweils um 9.30 Uhr und am 10.03.2020 um 13.30 Uhr vorgesehen.