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Staatsanwaltschaft Bamberg

Pressemitteilung 51/2023 vom 13.11.2023

Pressemitteilung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg

Angriffe auf Geldausgabeautomaten: Expertinnen und Experten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg führten Testsprengung durch; Einladung zum Medientermin

Nachtrag zur Pressemitteilung vom 31. Januar, 2. Februar, 5. Juli und 28. September 2023;

Es geht um mehr als nur die Überprüfung und Verbesserung neuer Sicherungstechniken. Expertinnen und Experten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA BW) sprengten mehrere Geldausgabeautomaten in einem Steinbruch. Für diese Testsprengungen nutzten sie mehrere ausrangierte Geräte, um das Gefahrenpotenzial aufzuzeigen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Sie testeten beispielsweise, welchen Einfluss eine Sprengung auf die Verfärbungs- und DNA-Flüssigkeitstechniken in den Automaten hat, die als neue Sicherheitstechnik eingeführt wurde. Ferner untersuchten sie das Druck- und Splitterverhalten bei Sprengungen. Dies ist in strafrechtlicher Hinsicht von Belang, da sich die konkreten Gefahren für unbeteiligte Personen auch auf das Strafmaß für die Täterinnen und Täter auswirken. Aufgrund der Skrupellosigkeit und Gemeingefährlichkeit bei dieser Tatausführung kann bei einer dadurch verursachten Gefährdung von Personen auch die Prüfung eines versuchten Tötungsdeliktes in Betracht kommen. Auch aus diesem Grund war die Staatsanwaltschaft Bamberg vor Ort vertreten. Seit mehr als einem Jahr ermitteln die Staatsanwaltschaft Bamberg, das Bayerische Landeskriminalamt und das LKA BW unter anderem gegen eine Gruppe von Geldautomatensprengern, denen mehr als 100 Straftaten zugeordnet werden können (s. Pressemitteilung vom 2. Februar 2023).

Eine der Grundlagen der Testsprengungen war auch eine Vereinbarung zwischen den Banken und Sparkassen in Baden-Württemberg zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Polizei Baden-Württemberg. Ziel ist es, die bestehende Kooperation gegen Angriffe auf Geldautomaten zu erweitern. Neben der Nachrüstung mit Sicherheitstechnik werden auch Präventionsmaßnahmen umgesetzt, um so die Taten zu erschweren und gleichzeitig die Tatanreize zu reduzieren. Darüber hinaus unterstützen Expertinnen und Experten des LKA BW die Banken und Sparkassen bei den Risiko- und Gefährdungsanalysen für die Geldautomaten in Baden-Württemberg. „Wir haben schnell reagiert und diesen wichtigen Schulterschluss mit den Banken und Sparkassen geschlossen. Gemeinsame Sicherheitsgespräche sowie individuelle und zielgenaue Präventionsmaßnahmen mindern das Risiko einer Sprengung erheblich“, sagt LKA-Präsident Andreas Stenger. „Wir gehen die Bekämpfung dieser rücksichtlosen Taten gemeinsam mit den Banken und Sparkassen entschlossen an“, so Stenger. 

Am 20. September 2023 standen die Testsprengungen an. Entschärfungskräfte des Kriminaltechnischen Institutes des LKA BW nutzten hierfür einen Steinbruch in Weinheim. Ein Expertenteam des Bundeskriminalamtes (BKA) unterstützte und filmte nicht nur die Testsprengungen mit einer Highspeed-Kamera und lieferte so eindrückliche Details und Erkenntnisse, die helfen werden, die Sicherheitstechnik weiter zu optimieren. Zudem stand bei dieser Maßnahme auch das Druck- und Splitterverhalten der Geldautomaten im Fokus, um eine möglichst valide Gefährdungsbewertung zu ermöglichen. Hier kamen das technische Equipment und die Expertise des BKA ebenfalls zum Einsatz. 

„Solche Testsprengungen von Geldautomaten helfen uns, denn wir gewinnen so weitere wertvolle und belastbare Erkenntnisse, die wir in der technischen Prävention nutzen und gezielt in unsere sicherungstechnische Beratungsleistung einbringen können. Dadurch gelingt es uns insgesamt, bestehende Präventionskonzepte noch passgenauer auf die speziellen Erfordernisse dieses Phänomens und die Sicherheitsbedürfnisse der Banken und Sparkassen auszurichten“, betont Stenger. „Wir als Polizei Baden-Württemberg, aber auch die Betreiber von Geldautomaten stehen dazu im ständigen Austausch. Vor allem die gute Zusammenarbeit mit den Banken und Sparkassen ist wichtig, um in kurzer Zeit landesweit wirksame Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung der rücksichtslos durchgeführten Sprengungen von Geldautomaten umzusetzen", so Stenger. 

Das LKA BW lädt interessierte Medienvertretende am Dienstag, 21. November, 11:00 Uhr in das LKA BW, Taubenheimstraße 85, 70372 Stuttgart zu einem Medientermin ein. Bei dem Pressetermin werden Informationen und Hintergründe zu Sprengungen von Geldausgabeautomaten vermittelt. Ein gesprengter Automat sowie das technische Equipment des Entschärfungsdienstes des LKA BW werden für Film- und Fotoaufnahmen bereitstehen.  Für Rückfragen und Hintergrundgespräche stehen LKA-Präsident Andreas Stenger sowie Expertinnen und Experten des LKA BW sowie Vertreter der Staatsanwaltschaft Bamberg bereit.  Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige Anmeldung bis zum 17. November 2023 per Mail an pressestelle-lka@polizei.bwl.de zwingend erforderlich. Bitte beachten Sie, dass wir nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung stellen können.  

Presseauskünfte:
Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Leiter Pressestelle / Pressesprecher
Kriminaloberrat David Fritsch
E-Mail: pressestelle-lka@polizei.bwl.de 
Telefon: 0711 / 5401-2044