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Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth

Justiz ist für die Menschen da – Recht Sicherheit Vertrauen

Pressemitteilung 03 vom 07.07.2015

Ermittlungen nach den Ausschreitungen am Rande des Spiels 1. FCN gegen 1. FC Kaiserslautern abgeschlossen:

Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erhebt Anklage gegen gewalttätige Fußballfans

Neun Monate nach der Zweitliga-Begegnung des 1. FCN gegen den 1. FC Kaiserslautern am 29.09.2014, nach deren Abpfiff ''Fans'' des 1. FCN Einsatzkräfte der Polizei angegriffen und versucht haben sollen, ein versperrtes Tor zu stürmen, sind die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abgeschlossen. Gegen 16 Angeschuldigte hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Anklagen wegen schweren Landfriedensbruchs und in den meisten Fällen auch wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung erhoben.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen setzten sich nach Ende des Fußballspiels so genannte "Ultras" des 1. FCN in Richtung Gästeblock in Bewegung, um dort eine gewalttätige Auseinandersetzung mit den Anhängern der Gastmannschaft herbeizuführen. Nachdem dies von Einsatzkräften der Polizei verhindert werden konnte, soll eine Gruppe von etwa 150 Personen versucht haben, ein Tor aufzudrücken und zu stürmen. Hierbei sollen aus der Menge heraus Gewalttätigkeiten begangen worden sein. Unter anderem sollen Mitglieder der Gruppe ein Getränkedepot geplündert und mit den dort gelagerten Getränkeflaschen und –kisten, leeren Aluminiumfässern sowie mit einer leeren Gasflasche und Bauzaunelementen die Einsatzkräfte der Polizei beworfen haben. Insgesamt sollen dabei 10 Polizeibeamte verletzt worden sein. Der Sachschaden soll sich auf 900,00 EUR belaufen.

Die Ermittlungen der von der Polizei eigens hierfür gebildeten Einsatzkommission "Tor 4" erwiesen sich als umfangreich und schwierig, da das Geschehen zwar von vielen Privat- und Überwachungskameras aufgenommen wurde, die handelnden Personen jedoch zu einem großen Teil mit so genannten "Sturmhauben" vermummt und deshalb nur in wenigen Fällen zweifelsfrei zu identifizieren waren. Nach dem Abschluss der Ermittlungen sind nun 18 Männer im Alter zwischen 18 und 26 Jahren verdächtig, aktiv an den Ausschreitungen beteiligt gewesen zu sein. Die Ermittlungen gegen einen dieser Beschuldigten dauern noch an, ein Verfahren wurde an eine andere Staatsanwaltschaft abgegeben. Gegen die übrigen mutmaßlichen Täter hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth in den letzten Wochen insgesamt acht Anklagen zu Jugendgerichten und acht Anklagen zu Strafrichtern beim Amtsgericht erhoben.

Dabei müssen sich einige der Angeschuldigten nicht nur wegen der Gewalttätigkeiten in Nürnberg verantworten. Vier von ihnen liegt darüber hinaus zur Last, im September 2013 in Wien am Rande eines Fußball-Freundschaftsspiels zwischen dem SK Rapid Wien und dem 1. FCN an gewalttätigen Ausschreitungen der "Fans" beider Mannschaften beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden nach dem Ergebnis der Ermittlungen 17 Polizeibeamte und Security-Mitarbeiter verletzt und ein Sachschaden in Höhe von mehr als 34.000 EUR verursacht. Auch insoweit liegt den Angeschuldigten ein schwerer Landfriedensbruch zur Last.


I.A.


gez.
Gabriels-Gorsolke
Oberstaatsanwältin
als Hauptabteilungsleiterin