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Amtsgericht Augsburg

Pressemitteilung 9 vom 21.04.17

Gefährlicher Hund

Aus dem Amtsgericht Augsburg zum Schmerzensgeld wegen eines Hundebisses

In ein Tier kann man nicht hinein schauen. Diese Erkenntnis hatte ein ehemaliger Hundeführer, der sich einen Hund der Rasse Australien Kelpie-Mix mit dem Namen Kinsch im Tierheim aussuchte und dann zu Hause eine ganz schmerzhafte Erfahrung machen musste. Während er und seine Familie gemütlich auf dem Sofa saßen, schlief der Hund am Boden. Plötzlich wachte das Tier auf und fiel sein Herrchen an. In einem Kampf mit dem Hund konnte er Halsverletzungen abwehren, wurde aber mehrmals in die Hände und die Arme gebissen. Mit Hilfe der Feuerwehr und der Hundestaffel der Polizei konnte das Tier eingefangen und zurück ins Tierheim gebracht werden.

Es dauerte mehrere Monate bis die Bisswunden verheilten. Der Hundebesitzer wollte deshalb vom Tierheim ein Schmerzensgeld in Höhe von 4.500 Euro. Nach seiner Ansicht hätte das Tierheim ihn nicht genügend darüber aufgeklärt, dass der Hund so gefährlich sei und ohne jeden Anlass angreifen würde.

Das Tierheim wollte nichts zahlen. Schließlich hatten die Mitarbeiter dem Mann ganz deutlich gesagt, dass der Hund aggressiv sei, vor allem beim Füttern oder gegenüber Kleinkindern. Deswegen hätten ihn die Vorbesitzer auch im Tierheim abgegeben. Der Mann habe aber immer wieder betont, dass er sich als ehemaliger Hundeführer gut mit Hunden auskennt.

Die Klage des Hundebesitzers vor dem Amtsgericht Augsburg hatte keinen Erfolg. Das Gericht vernahm die Ehefrau und die Mitarbeiter des Tierheims als Zeugen. Über die Angriffslust des Hundes wurde der Mann ausreichend aufgeklärt. Dass der Hund auch ohne Anlass Menschen anfällt, konnten die Mitarbeiter aufgrund seines vorherigen Verhaltens im Tierheim nicht erkennen und hätten dies auch nicht vorhersehen müssen.

Das Urteil ist rechtskräftig