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Generalstaatsanwaltschaft München

Pressemitteilung 4 vom 04.08.2025

Deutsch-Israelisches Verhältnis - Studie der Bertelsmann Stiftung bei der Generalstaatsanwaltschaft München vor Spitzenvertretern der Bayerischen Justiz und Polizei vorgestellt

München – Der Leiter des Berliner Büros der Bertelsmann Stiftung, Stephan Vopel, stellte am 30.07.2025 vor Spitzenvertretern der bayerischen Justiz und Polizei unter dem Titel „Zwischen Verbundenheit und Entfremdung: Ein aktueller Blick auf das deutsch-israelische Verhältnis“ eine im Mai 2025 erstmals veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung vor. Präsidentinnen und Präsidenten mehrerer Gerichte und Sicherheitsbehörden waren der Einladung des Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz, der bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelt ist, gefolgt, um in Anwesenheit der Generalkonsulin des Staates Israel die Ergebnisse der Studie zu diskutieren.

Mit der Studie (GIYLE_PB_final3.pdf) setzt die Bertelsmann Stiftung ihre langjährige Reihe empirischer Analysen zur Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen fort.Die Ergebnisse der Erhebung zeigen unter anderem nach den Worten des Studienverantwortlichen Stephan Vopel, Leiter des Berliner Büros der Bertelsmann Stiftung, dass Israelis mehrheitlich positiv gegenüber Deutschland eingestellt sind: 60 Prozent der Befragten haben eine „ziemlich gute“ oder „sehr gute“ Meinung von Deutschland. Umgekehrt fällt das Urteil deutlich schlechter aus: Nur 36 Prozent der Deutschen haben eine positive Meinung von Israel. Im Vergleich zu 2021 wird deutlich, dass die Einstellung in beiden Ländern etwas negativer geworden ist: In Israel ist der Anteil derer mit positiver Meinung von Deutschland um drei Prozentpunkte gesunken, in Deutschland - mit Blick auf Israel - sogar um zehn Prozentpunkte.

Im Vergleich zu 2021 hätten insbesondere der israelbezogene Antisemitismus wie auch der klassische Antisemitismus zugenommen.Es ist bereits das zweite Mal nach einer Veranstaltung im April 2023, dass sich Justiz und Sicherheitsbehörden auf Einladung der Münchner Generalstaatsanwaltschaft über die gegenseitige Wahrnehmung der Menschen in Israel und Deutschland informieren.

Herr Generalstaatsanwalt Röttle betont:
„Die Ergebnisse der Studie sind für Justiz und Polizei durchaus relevant. Etwa bei der Frage, ob bestimmte Tathandlungen geeignet sind, die öffentliche Ordnung erheblich zu stören.“

Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz, Oberstaatsanwalt Andreas Franck:
„Die Studie der Bertelsmann Stiftung gibt uns als Ermittlern einen Schlüssel an die Hand, die Motivation von Täterinnen und Tätern nachzuvollziehen“.

Foto Röttle 2025
Herr Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle anlässlich der Vorstellung der Studie der Bertelsmann Stiftung
Herr Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle anlässlich der Vorstellung der Studie der Bertelsmann Stiftung

München, 04.08.2025

Dr. Ruhland
Leitender Oberstaatsanwalt
Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft München