Pressemitteilung 6/2025 vom 13. November 2025
Forschungsprojekt „Sondergericht und Volksgerichtshof in Bayreuth“ wird am 27. November 2025 in einer Feierstunde mit Bayerns Justizminister Georg Eisenreich veröffentlicht
Das vom Landgericht Bayreuth im Jahr 2020 ins Leben gerufene Forschungsprojekt „Sondergericht und Volksgerichtshof in Bayreuth“ kann nach über fünf Jahren intensiver, vollständig ehrenamtlicher Tätigkeit am 27. November 2025 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Das Forschungsprojekt zeigt am Beispiel des Landgerichts Bayreuth, welche Rolle die deutsche Justiz in der NS-Zeit gespielt hat. Anhand der beinahe vollständig erhaltenen Akten des Sondergerichts Bayreuth und der Entscheidungen des auch in Bayreuth tagenden Volksgerichtshofs, die von den projektbeteiligten Richterinnen und Richtern zusammengefasst und katalogisiert wurden, werden Gesetzgebung und Rechtsprechung der NS-Zeit, aber auch die Biografien der damals handelnden Personen, zuletzt auch der Umgang mit Justizunrecht nach dem Ende des 2. Weltkriegs für die Öffentlichkeit anschaulich gemacht. Neben dem Aufzeigen des zweimaligen Versagens deutscher Justiz soll auch an die Schicksale der hiervon betroffenen Menschen erinnert werden.
Die feierliche Präsentation im Justizpalast in Bayreuth erfolgt
am Donnerstag, den 27. November 2025
ab 14:00 Uhr,
im historischen Schwurgerichtssaal 2.002,
Wittelsbacherring 22, 95444 Bayreuth.
Nach einer Begrüßung und Vorstellung des Projekts durch den Präsidenten des Landgerichts Bayreuth Matthias Burghardt halten Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, der Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns Dr. Bernhard Grau und der Regierungspräsident von Oberfranken Florian Luderschmid, Grußworte. Im Anschluss an eine kurze Videobotschaft einer Angehörigen eines der Opfer von NS- Unrecht wird Prof. Dr. Christoph Safferling, Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien und Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Völkerrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, den Festvortrag halten. Im Anschluss werden eine im Justizpalast angebrachte Gedenktafel enthüllt und die interaktiven Info-Stelen in Betrieb genommen werden.
Die Präsentation des Forschungsprojekts mit Festvortrag und anschließendem Empfang am 27. November 2025 steht geladenen Gästen und Medienvertretern offen. Es besteht Gelegenheit zu Filmaufnahmen, Pressefotos und Interviews. Bereits jetzt können Sie sich über das Projekt informieren unter https://ns-justiz-bayreuth.de/.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien werden gebeten, sich aus organisatorischen Gründen beim Pressereferat des Landgerichts Bayreuth bis 21. November 2025 anzumelden unter pressestelle@lg-bt.bayern.de.
Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, die Ergebnisse des Forschungsprojekts ab dem 01. Dezember 2025 während der Öffnungszeiten des Landgerichts Bayreuth auf interaktiven Stelen als virtuelle Ausstellung anzusehen.