Amtsgericht Neu-Ulm
30.11.2012

Amtswechsel bei den Justizvollzugsanstalten Bamberg und Kronach / Ministerialdirektor Dr. Walter Schön verabschiedet Hans Lange und führt Thomas Vogt in sein Amt ein / "Wir wollen den Gefangenen eine Brücke in eine Freiheit ohne Straftaten bauen!"

Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Dr. Walter Schön, hat heute den Amtswechsel an der Spitze der Justizvollzugsanstalten Bamberg und Kronach vollzogen. Bei einem Festakt im Hegel-Saal der Bamberger Konzert- und Kongresshalle verabschiedete er Hans Lange in den Ruhestand. Gleichzeitig führte er Thomas Vogt als Nachfolger in das Amt des Anstaltsleiters ein.

Im rechtspolitischen Teil seiner Rede betonte Dr. Schön, dass das Übergangsmanagement einen ganz wesentlichen Baustein einer gelungenen Resozialisierung darstellt: "Die Basis für ein künftiges straffreies Leben wird während der Zeit des Vollzugs gelegt. Diese Basis - sei sie auch noch so gut - kann aber schnell wegbrechen, wenn der Gefangene von einem Tag auf den anderen in ein Leben ohne Leitplanken entlassen wird. Es ist deshalb wichtig, dass wir die Betreuung während und nach der Haft bestmöglich miteinander verzahnen."

Dr. Schön weiter: "Drei Bereiche sind für das Gelingen des Übergangs in ein straffreies Leben ganz besonders wichtig, nämlich Arbeit, Wohnung und Schuldenfreiheit! Hier wollen wir ansetzen und unser Angebot noch weiter verbessern. Erst kürzlich haben wir eine Kooperationsvereinbarung mit der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit abgeschlossen, die den Gefangenen wesentliche Vorteile bei der Arbeitssuche bringen wird. Im Bereich Wohnung soll ein Webportal den Sozialdiensten künftig dabei helfen, aus der in Bayern vorhandenen Vielzahl von betreuten Übergangseinrichtungen das richtige Angebot herauszufiltern. Und um zu verhindern, dass ihre Schuldenlast die Gefangenen in neue Straffälligkeit treibt, soll schließlich die Schuldnerberatung in den Justizvollzugsanstalten gestärkt werden. Mit all diesen Maßnahmen wollen wir den Gefangenen - auch im Interesse des Schutzes der Allgemeinheit - eine Brücke in eine Freiheit ohne Straftaten bauen!"

Hans Lange (65 Jahre) trat nach dem Studium der Rechtswissenschaften und einer etwa zehnjährige Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen sowie bei der Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof am 1. Februar 1996 in den bayerischen Justizvollzugsdienst ein. In der Folgezeit war er bei der Justizvollzugsanstalt München als Abteilungsleiter und bei der Justizvollzugsanstalt Landsberg a. Lech als Vertreter des Anstaltsleiters eingesetzt. In den Jahren 1993 und 1994 übernahm er für einen Zeitraum von drei sowie annähernd fünf Monaten die kommissarische Leitung der Justizvollzugsanstalt Augsburg. Seit dem 1. Mai 1994 leitete er die Justizvollzuganstalten Bamberg und Kronach.

Thomas Vogt (47 Jahre) begann nach dem Studium der Rechtswissenschaften am 12. Juni 1995 seinen Dienst bei der Justizvollzuganstalt St. Georgen-Bayreuth. Nach neunjähriger Tätigkeit u.a. als Abteilungsleiter und weiterer Vertreter des Anstaltsleiters wurde er 2004 an die Justizvollzugsanstalt Würzburg versetzt und zum Vertreter des Anstaltsleiters bestellt. Am 1. Oktober 2009 übernahm er die Leitung der Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg. Diese Funktion hatte Thomas Vogt bis zur Übertragung der Leitung der Justizvollzugsanstalten Bamberg und Kronach am 10. September 2012 inne.

"In den 18 Jahren seiner Tätigkeit als Leiter der Justizvollzugsanstalten Bamberg und Kronach hat sich Hans Lange durch seinen persönlichen Einsatz, seine Kompetenz, Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Für alles, was er in den vergangenen Jahren für den bayerischen Justizvollzug geleistet hat, danke ich ihm sehr herzlich. Aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner bisherigen beruflichen Leistungen bin ich davon überzeugt, dass auch Herr Vogt die verantwortungsvolle, aber zugleich schöne Aufgabe hier in Bamberg und Kronach mit Erfolg meistern wird," so Herr Dr. Schön.

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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