Amtsgericht Neu-Ulm
24.11.2010

Tagung "Mehr Finanzkompetenz für Kinder und Jugendliche" - Verbraucherschutzministerin Beate Merk: "Mit dem nötigen Wissen kann man eine Schuldenkarriere vermeiden"

Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk hat heute in München eine verstärkte Vermittlung von Finanzkompetenz an Kinder und Jugendliche angemahnt. Anlässlich der mit dem Sozialreferat der Landeshauptstadt München gemeinsam veranstalteten Tagung "Mehr Finanzkompetenz für Kinder und Jugendliche - Qualität ist entscheidend" sagte Merk: "Unsere Finanzwelt wird immer komplexer - wir können nicht früh genug damit anfangen, unseren Kindern das nötige Wissen über Geld, Konsum, Werbung und Märkte beizubringen."

Merk weiter: "Eine Schuldenkarriere beginnt heute oft schon in jungen Jahren. Interneteinkäufe, Musikdownloads und Handynutzung gehören für die Schülerinnen und Schüler mittlerweile zum Alltag. Überziehung von Girokonten und Ratenzahlungsgeschäfte sind schnell passiert. Schulden- und Abzockfallen lauern überall. Es ist daher unbedingt notwendig, dass wir Kindern und Jugendlichen das Know-how vermitteln, wie sie mit Geld richtig wirtschaften, Werbeangebote kritisch reflektieren und Kostenfallen vermeiden."

"Wir gehen davon aus, dass in München 29.000 Jugendliche bzw. junge Erwachsene verschuldet sind" berichtete Angelika Simeth, Vertreterin der Münchner Sozialreferentin. "Dem müssen wir mit altersgerechten Präventionsmaßnahmen entgegen wirken, die eng an den Bedürfnissen der jeweiligen Kinder und Jugendlichen orientiert sind. Projekte wie CASHLESS (www.cachless-muenchen.de), Handy trendy (www.handy-trendy.de), "Süsses Leben - überquellende Kinderzimmer" (www.czm-innenstadt.de) und ELTERNTALK (www.elterntalk.net) haben sich hier bereits hervorragend bewährt. Ein wichtiger Erfolg dieser Aufklärungs- und Präventionsprojekte ist, dass die jungen Erwachsenen heute deutlich früher die Beratungsstellen aufsuchen, und damit eine Schuldenproblematik wesentlich besser in den Griff zu bekommen ist. Vor dem Start unserer Präventionsarbeit vor fünf Jahren lag der Altersdurchschnitt bei ca. 28 Jahren, heute zwischen 20 und 23 Jahren. Eine vom Sozialreferat der Landeshauptstadt München finanzierte Evaluation des Projektes CASHLESS hat im Übrigen ein interessantes Ergebnis zutage gefördert: Es gibt keine geschlechts- oder migrationsspezifischen Verschuldungsrisiken. D.h. Jungen und Mädchen, Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund geraten gleichermaßen in Verschuldung."

Merk betonte: "Wir wollen die Kinder und Jugendlichen auf den wirtschaftlichen Alltag vorbereiten, aber auch die Eltern bei ihrer Erziehungsaufgabe unterstützen. Eine wichtige Maßnahme sind auch die Ende letzten Jahres vom Bayerischen Verbraucherschutzministerium gemeinsam mit dem Kultusministerium entwickelten Richtlinien für ökonomische Verbraucherbildung an bayerischen Schulen. Die Richtlinien machen die wirtschaftliche Verbraucherbildung bayernweit in allen Schularten und Jahrgangsstufen fächerübergreifend zum Pflichtstoff. Das bedeutet: Markt-, Finanz- und Datenkompetenz werden auf den Lehrplänen groß geschrieben."

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


Weitere Infos finden Sie hier

Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?