Amtsgericht Neu-Ulm
22.03.2011

Justizministerin Merk: "Den Zeugen Ängste nehmen - die bayerischen Zeugenbetreuungsstellen waren im Jahr 2010 in 9.000 Fällen im Einsatz !"

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat heute die Statistik der bayerischen Zeugenbetreuungsstellen für das Jahr 2010 vorgestellt und dabei auf die Bedeutung der Zeugenbetreuungsstellen hingewiesen. Im Jahr 2010 haben sich in knapp 9.000 Fällen Zeugen an die bei allen Amts- und Landgerichten bestehenden Zeugenbetreuungsstellen gewandt. Merk: "Gleichgültig, ob ein Zeuge Angst vor seiner Aussage hat, Informationen über den Verfahrensablauf wünscht oder eine Betreuung für sein Kind benötigt - die Ansprechpartner bei den Gerichten leisten tatkräftige Hilfe. Sie informieren, ermutigen und begleiten auf Wunsch die Zeugen auch in die Verhandlung".

 

Gefragt sind die Zeugenbetreuer in erster Linie als Auskunftsstelle. So ging es in 6.175 Fällen überwiegend um die Beantwortung allgemeiner Fragen, vor allem zum Verfahrensablauf. In 2.357 Fällen wandten sich Zeugen aus Angst vor Repressalien durch den Angeklagten oder andere Zeugen an die Zeugenbetreuungsstelle. 466 mal kamen die Zeugenbetreuer als "Babysitter" bei der Betreuung von Kindern zum Einsatz.

Merk: "Der Zeitaufwand der Zeugenbetreuungsstellen ist gut investiert. Gute Urteile setzen gute Zeugenaussagen voraus - in den meisten Fällen könnten unsere Richter und Staatsanwälte den Sachverhalt ohne Zeugen nicht aufklären. Allerdings haben viele Zeugen das erste Mal mit der Justiz zu tun und sind unsicher über den Ablauf des Verfahrens. Manchmal sind sie auch von den vielen Amtsträgern in Robe oder dem "Juristendeutsch" eingeschüchtert. Die Ansprechpartner in den Betreuungsstellen können den Zeugen ihre Ängste nehmen und sie kompetent mit den notwendigen Informationen versorgen. Es gibt besondere Warteräume für Zeugen oder Kinderspielecken für die "kleinen Zeugen". Die Zeugenbetreuer bieten einen Rundumservice von der unbürokratischen Information bis hin zum Babysitting - zum Wohl der Zeugen und der Wahrheitsfindung! Denn die Aussagebereitschaft und die Qualität der Zeugenaussage steigen in dem Maß, in dem die Hemmschwelle der Zeugen abgebaut werden kann. Ich möchte daher allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den Zeugenbetreuungsstellen tätig sind, für ihr Engagement herzlich danken."

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