Amtsgericht Neu-Ulm
21.12.2012

Heiliger Abend "hinter Gittern" / Ministerin Merk: "Es weihnachtet ? auch in den bayerischen Gefängnissen!"

"Macht hoch die Tür - die Tor mach weit" - dieser Aufforderung des alten Weihnachtsliedes können wir zwar nicht nachkommen", erklärte die bayerische Justizministerin Dr. Beate Merk heute zur Frage, wie Gefangene in den bayerischen Justizvollzugsanstalten Weihnachten feiern. "Die meisten Gefangenen können während der Festtage nicht nach Hause entlassen werden. Aber im Rahmen der Möglichkeiten sorgen wir dafür, dass auch die Gefangenen Weihnachten angemessen feiern können."

Die Ministerin verwies auf die vielfältigen Bemühungen in den 36 bayerischen Justizvollzugsanstalten, weihnachtliche Stimmung zu verbreiten: Weihnachtsbäume, Weihnachtsschmuck und mancherorts großformatige Krippen erzeugen festliche Atmosphäre - wie z. B. in der JVA Aichach, wo sich die Gefangenen traditionell über eine besonders aufwändige Krippe freuen können. Es finden Weihnachtsfeiern mit selbst gebackenen Plätzchen statt. Besondere Freizeitveranstaltungen in der Anstaltsgemeinschaft und nicht alltägliche Speisen sorgen für Abwechslung. Außerdem tragen großzügige Besuchsregelungen dazu bei, die an den Festtagen vielfach als besonders schmerzlich empfundene Trennung von den Angehörigen abzufedern.

Höhepunkt der Festlichkeiten sind für viele Gefangene aber die Gottesdienste in den zum Teil besonders stimmungsvollen und repräsentativen Anstaltskirchen, an denen traditionell hochrangige Vertreter der Kirchen teilnehmen. So besucht z. B. der Weihbischof von Augsburg am Heiligen Abend die JVA Aichach. Der Bischof von Eichstätt spricht in der dortigen Justizvollzugsanstalt mit Gefangenen. Der Bischof von Augsburg kommt zum Weihnachtsgottesdienst in die JVA Kaisheim. Bereits einen Tag früher freuen sich die Gefangenen in der JVA Stadelheim über den Auftritt des Tölzer Knabenchors. Der Erzbischof von Bamberg wird sich in Gottesdienst und Gesprächen an Gefangene und Bedienstete der JVA Kronach wenden. Schon am 21. Dezember besucht der Bischof von Würzburg die JVA Aschaffenburg zur Christvesper.

Justizministerin Merk: "Luxus und Prunk haben zwar aus gutem Grund keinen Platz im Gefängnis. Aber es sind oftmals die kleinen Symbole, die "hinter Gittern" wieder Bedeutung erlangen. Wir wollen den Gefangenen gerade in der Weihnachtszeit zeigen, dass wir sie nicht abgeschrieben haben, sondern die Gesellschaft bereit ist, sie wieder aufzunehmen, wenn sie sich selbst ernsthaft um ein Leben ohne Straftaten bemühen."

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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