Amtsgericht Neu-Ulm
17.06.2021

Digitaltag 2021 / Bayerische Justiz beteiligt sich mit virtuellem Blockchain-Event / Bayerns Justizminister Eisenreich: "Die Welt von morgen ist digital. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung für die Justiz nutzen."

Versicherer, Industrie, Kunstwelt: Blockchain ist längst nicht mehr nur die technische Basis von Kryptowährung wie dem Bitcoin. Die revolutionäre Technologie wird bereits in vielen Bereichen getestet – auch in der bayerischen Justiz. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Neben der Künstlichen Intelligenz zählt die Blockchain-Technologie derzeit zu den faszinierendsten Entwicklungen der Digitalisierung. Deshalb haben wir dieses Zukunfts-Thema beim Digitaltag 2021 in den Mittelpunkt gestellt."

Gemeinsam mit der Bundesnotarkammer erprobt die bayerische Justiz bereits seit 2020 ein digitales Gültigkeitsregister. Auf Basis der Blockchain-Technologie zeigt das Register jederzeit fälschungssicher, ob z.B. ein Erbschein noch gültig ist – ein Pilotprojekt und die erste Blockchain-Kooperation der deutschen Justiz. Eisenreich: "Das digitale Gültigkeitsregister schützt Daten und erleichtert den Einsatz der Urkunden für Bürger, Notare und Gerichte. Papierurkunden und langwierige Gerichtsverfahren könnten dadurch ersetzt werden. Die Welt von morgen ist digital. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung für die Justiz nutzen."

Das Projekt wurde bereits zwei Mal prämiert: 2020 mit dem "Innovationspreis Reallabore" von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Darüber hinaus zählte es zu den Finalisten für das "Beste Kooperationsprojekt" des eGovernment-Wettbewerbs unter der Schirmherrschaft von Kanzleramtschef Helge Braun.

"Blockchain: Was sie ist, was sie kann und wie sie in der Justiz eingesetzt werden kann" – darüber informieren

am Freitag, den 18. Juni 2021,

11:00-12:30 Uhr,

der bayerische Justizminister Georg Eisenreich, Blockchain-Pionier Prof. Nils Urbach, die designierte Hauptgeschäftsführerin der Bundesnotarkammer Dr. Nadja Danninger und Tobias Guggenberger vom Fraunhofer-Blockchain-Labor.

Die Veranstaltung kann öffentlich per Zoom verfolgt werden unter

bit.ly/3gANvsd

Hintergrund Blockchain-Technologie:

Blockchain-Technologie beschreibt ein dezentral geführtes und gespeichertes System für die Datenhaltung. Erfunden wurde sie, um sicher Geldzahlungen über den Computer austauschen zu können. Die ersten und bekanntesten Anwendungen waren Kryptowährungen. Dezentral bedeutet, dass die Daten nicht auf einem Server liegen, sondern über viele Computer verteilt sind. Es entsteht eine Kette von (Informations-)Blöcken, die nicht mehr verändert und oder gestohlen werden kann. Im Vergleich zu einem zentral geführten System weist Blockchain dadurch eine größere Robustheit gegenüber Angriffen auf. Es kann also seltener zu Systemausfällen kommen. Die Nutzer können sich damit auf die Richtigkeit und Verfügbarkeit der abgerufenen Daten verlassen.

Hintergrund Digitaltag 2021:

Das Staatsministerium der Justiz beteiligt sich mit der Veranstaltung erneut am bundesweiten Digitaltag.

Ziel des Digitaltags ist die Förderung der digitalen Teilhabe. Trägerin ist die Initiative "Digital für alle". Dahinter steht ein breites Bündnis von Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand.

Der Digitaltag 2021 soll Menschen in ganz Deutschland miteinander verbinden und eine Plattform bieten, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. Nähere Infos sowie eine deutschlandweite Aktionslandkarte finden Sie unter www.digitaltag.eu.

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


Weitere Infos finden Sie hier

Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?