Amtsgericht Neu-Ulm
23.10.2007

Justizministerin Dr. Beate Merk: "Der Aufruf von Dignitas zur Legalisierung der Sterbehilfe ist empörend !"

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat heute empört auf die öffentliche Suche der Schweizer Organisation Dignitas nach sterbewilligen Menschen und deren Angehörigen reagiert, die bereit sind, in Deutschland einen Präzedenzfall zur Legalisierung der Sterbehilfe zu schaffen. "Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier die schwierige und oft verzweifelte Situation sterbewilliger Menschen genutzt wird, um eigene Interessen zu verfolgen. Das ist unseriös und stellt zentrale Werte unseres Rechts in Frage. Es geht nicht an, dass hier versucht wird, eine Einbahnstraße zum Tod zu bahnen", so Merk. "Was wir in Deutschland brauchen, um Todkranken zu helfen, ist vielmehr eine Stärkung der Palliativmedizin und der Hospizbewegung."

Der Vorsitzende der Schweizer Organisation Dignitas hatte laut Presseberichten gegenüber der Berliner Zeitung gesagt, Dignitas sei auf der Suche nach einem Sterbewilligen, der selbst und dessen Angehörige bereit seien, das Risiko der Strafverfolgung auf sich zu nehmen, um zu erreichen, dass Sterbehilfe in Deutschland künftig straffrei bleibe. Durch die juristische Klärung wolle man auch erreichen, dass das für die Suizidhilfe in der Schweiz verwendete Medikament Natriumpentobarbital in Deutschland zugelassen werde.

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