Amtsgericht Neu-Ulm
19.08.2008

Mehr Sexualstraftäter und Gewalttäter in Bayerns Gefängnissen / Justizministerin Dr. Merk: "Große Herausforderung für den Strafvollzug!"

In den bayerischen Justizvollzugsanstalten sitzen immer mehr Täter wegen Körperverletzungs- und Sexualdelikten ein. Das zeigen die Zahlen der Strafvollzugsstatistik 2007, die Justizministerin Dr. Beate Merk heute bekannt gab.

Zum 31. März 2007 waren in Bayerns Gefängnissen 1.277 Strafgefangene wegen Körperverletzungsdelikten inhaftiert, was im Vergleich zum Vorjahr (1.118) einen Anstieg von rund 14 % bedeutet. Die Anzahl der Sexualstraftäter stieg im gleichen Zeitraum um rund 13 % von 703 auf 792.

Justizministerin Merk: "Die Zahlen zeigen, dass körperliche Gewalt und Sexualstraftaten von der bayerischen Justiz mit allem Nachdruck geahndet werden. Gleichzeitig wird deutlich, wo die größten Herausforderungen für die Strafanstalten liegen: In der Behandlung von Gewalt und Sexualstraftätern. Darauf haben wir uns rechtzeitig vorbereitet."

Das Bayerische Strafvollzugsgesetz legt einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Sozialtherapie für Gewalt- und Sexualstraftäter: Bis 1. Januar 2013 32 zusätzliche Therapieplätze im Jugendstrafvollzug und 160 zusätzliche Plätze im Erwachsenenstrafvollzug. Merk: "Sozialtherapie ist kein Luxus, sondern eine wirksame Behandlungsform, die harte Arbeit für die Gefangenen bedeutet und Geld kostet. Die zusätzlichen Mittel sind an dieser Stelle aber gut investiert, um den Bürgerinnen und Bürgern nach einer Haftentlassung ein Mehr an Sicherheit bieten zu können."

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