Amtsgericht Neu-Ulm
01.09.2008

Justizministerin Merk eröffnet erste bayerische Psychotherapeutische Fachambulanz für Sexualstraftäter / "Therapeutische Begleitung nach der Haftentlassung ist ein großes Plus für die Sicherheit !"

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk eröffnete heute in München gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks München Gordon Bürk die bayernweit erste psychotherapeutische Fachambulanz für Sexualstraftäter: "Diese Einrichtung ist ein wichtiger Baustein im bayerischen Schutzkonzept gegen Sexualstraftäter. Es ist ein großer Schritt in unserem Vorhaben, bei entlassenen Sexualstraftätern die ambulante Nachsorge zu verbessern."

Oftmals erhalten aus der Haft entlassene Sexualstrafftäter vom Gericht die Weisung, eine ambulante Therapie durchzuführen. Derzeit bestehen häufig Schwierigkeiten, zeitnah eine geeignete Hilfe durch entsprechend spezialisierte niedergelassene Therapeuten zu finden. Mit der Fachambulanz wird diese Situation wesentlich verbessert.

Merk: "Die Einführung der nachträglichen Sicherungsverwahrung ist ein Erfolg bayerischer Justizpolitik. Und mit der seit 1. Oktober 2006 in Bayern eingerichteten Sexualstraftäter-Datei HEADS ist die Überwachung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter deutlich intensiver und engemaschiger als früher.

Mit Verwahrung und Überwachung alleine ist es aber nicht getan: Es müssen die Ursachen einer Tat ergründet und für die Zukunft ausgeschaltet werden. Diese Arbeit ist Teil dessen, was man Resozialisierung nennt. Dafür weiten wir die Sozialtherapie in unseren Justizvollzugsanstalten konsequent und flächendeckend aus.

Genauso wichtig ist es, dass wir diesen Weg auch nach der Haftentlassung weitergehen. Es ist unumgänglich, die während der Haftzeit erzielten positiven Effekte weiter zu verfestigen. Mit der Fachambulanz stellen wir das sicher. Eine engmaschige Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Justiz ermöglicht eine nachhaltige Wiedereingliederung und minimiert das Rückfallrisiko."

Träger der psychotherapeutischen Fachambulanz ist das Evangelische Hilfswerk München, das vom Justizministerium mit dem Aufbau und Betrieb der Einrichtung beauftragt worden ist. In der Fachambulanz zwei approbierte Psychotherapeuten tätig sein, die bis zu 70 Probanden gleichzeitig in laufender Therapie betreuen können.

Die Fachambulanz für Sexualstraftäter in München ist ein erster Schritt in einem Vorhaben, mit dem 2009 in Nürnberg und in Nordbayern zwei weitere Fachambulanzen für Sexualstraftäter errichtet werden sollen.

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