Amtsgericht Neu-Ulm
22.12.2008

Justizministerin Beate Merk: "Stille Nacht, heilige Nacht – auch in den bayerischen Gefängnissen!"/ Weihnachtsfeiern, Weihnachtsbäume und Weihnachtsgänse hinter Gefängnismauern

Auch in Bayerns Justizvollzugsanstalten wird Weihnachten gefeiert. "Die weihnachtliche Zeit der Besinnung hat auch und gerade hier ihre Bedeutung", sagte heute Bayerns Justizministerin Beate Merk. "Viele Gefangene empfinden ihre Unfreiheit und die Trennung von der Familie während der Weihnachtsfeiertage besonders stark. Obwohl die meisten Gefangenen während der Festtage nicht nach Hause entlassen werden können, haben sie doch die Möglichkeit der Einkehr und Besinnung. Wir sorgen dafür, dass auch hinter dicken Gefängnismauern jeder die Möglichkeit hat, Weihnachten angemessen zu feiern!"

Viele Gefangene können über die Weihnachtsfeiertage Urlaub aus der Haft erhalten und auf diese Weise die Feiertage mit ihren Familien verbringen. Dies gilt aber natürlich nur für solche Gefangene, bei denen nicht die Gefahr besteht, dass sie den Urlaub zur Flucht oder für neue Straftaten missbrauchen. Selbst die Weihnachtszeit erlaubt hier keine Experimente zu Lasten der Allgemeinheit.

Aber auch für die Gefangenen, welche die Feiertage hinter Anstaltsmauern verbringen müssen, macht Weihnachten nicht am Anstaltstor halt. Die Bediensteten der 36 bayerischen Justizvollzugsanstalten versuchen auf vielfältige Weise, den Gefangenen etwas von der weihnachtlichen Stimmung zu vermitteln:

Um den gerade während der Weihnachtsfeiertage wichtigen Kontakt zur Familie zu ermöglichen, bieten die Anstalten in den Tagen vor oder nach, zum Teil aber auch unmittelbar an den Feiertagen ausreichende Besuchsmöglichkeiten für die Familienangehörigen. In der Mutter-Kind-Abteilung der Justizvollzugsanstalt Aichach können zudem inhaftierte Mütter mit ihren ebenfalls dort untergebrachten Kindern im Vorschulalter gemeinsam die Feiertage begehen.

Auch Weihnachtsbäume und sonstiger Weihnachtsschmuck fehlen in den Justizvollzugsanstalten nicht, um dabei zu helfen, auch in Haft eine festliche Atmosphäre zu schaffen. Besonders eindrucksvoll ist etwa in der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Aichach die traditionelle, außerordentlich aufwändige großformatige Krippe. In der Justizvollzugsanstalt Ebrach haben zudem die jungen Gefangenen des arbeitstherapeutischen Betriebes in den letzten Wochen selbst in mühevoller Arbeit Krippen hergestellt.

Selbst das Essen ist an Weihnachten anders als die Kost an den gewöhnlichen Tagen des Jahres: Häufig stehen Brathähnchen oder andere Speisen auf dem Speiseplan, die es sonst normalerweise nicht gibt. Die inhaftierten Frauen der Justizvollzugsanstalt Aichach haben sogar die Möglichkeit, auf eigene Kosten Enten zu erwerben und auf ihrer Abteilung selbst zu einem Festtagsessen zuzubereiten.

In vielen Abteilungen der Justizvollzugsanstalten finden in der Weihnachtszeit zudem besondere Veranstaltungen statt. Weihnachtsfeiern der Gefangenen mit selbst gebackenen Plätzchen und Kuchen sind ebenso willkommene Abwechslungen vom normalen Vollzugsalltag wie besondere Freizeitveranstaltungen, etwa Schach- und Schafkopfturniere.

Besondere Höhepunkte stellen gerade in der Weihnachtszeit aber stets die Gottesdienste dar. Insbesondere die Anstalten mit historischer Bausubstanz verfügen teilweise über äußerst repräsentative und stimmungsvolle eigene Anstaltskirchen, wie z. B. die Justizvollzugsanstalten in Aichach, München, Niederschönenfeld und Straubing. An den festlichen Gottesdiensten während der Weihnachtszeit nehmen außer den Anstaltsbediensteten und den Gefangenen traditionell hochrangige Vertreter der christlichen Kirchen teil.

So wird in diesem Jahr etwa der neue Erzbischof von München und Freising Dr. Reinhard Marx zusammen mit Bayerns Justizministerin Beate Merk persönlich den Weihnachtsgottesdienst in der Justizvollzugsanstalt München besuchen. Als besonderes Highlight wird in „München-Stadelheim“ zudem wie jedes Jahr für die Gefangenen wieder der Tölzer Knabenchor zu hören sein.

"Dies alles stellt keinen unnötigen Luxus dar – aber gerade an den Gefangenen soll die Weihnachtsbotschaft in ihrem eigenen Interesse nicht vorbeigehen. Die Gefangenen sollen erleben, dass es auch für sie die Möglichkeit einer Umkehr von ihrem bisherigen Leben gibt!", so

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?