Amtsgericht Neu-Ulm
27.02.2008

Justizvollzug präsentiert sich auf der Internationalen Handwerksmesse in München

Auf der Internationalen Handwerksmesse in München sind die Arbeitsbetriebe der bayerischen Justizvollzugsanstalten wieder mit einem Stand vertreten. Im Mittelpunkt stehen heuer die Themen Ausbildung der Gefangenen und Produktionsmöglichkeiten für Industrie und Handwerk in Justizvollzugsanstalten, vor allem in der neuen JVA Landshut.

Justizministerin Dr. Beate Merk: "In den Arbeitsbetrieben der bayerischen Justizvollzugsanstalten werden die Gefangenen auf eine Teilnahme am Erwerbsleben und ein straffreies Leben nach der Entlassung vorbereitet. Das ist deswegen so wichtig, weil bei Haftantritt nicht einmal die Hälfte der Gefangenen über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt, noch weniger Gefangene (nur rund 35 %) gingen vorher einer regelmäßigen Arbeit nach."

Dass die Bemühungen auch 2007 wieder erfolgreich waren, belegt die Statistik. Im vergangenen Jahr haben 486 Gefangene eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf abgeschlossen, 117 Gefangene haben eine Gesellen- oder Facharbeiterprüfung abgelegt.

Garant für eine sinnvolle Beschäftigung von Gefangenen sind auch Industrie und Handwerk. Die Justizvollzugsanstalten mit ihren Arbeitshallen, Gefangenen als Arbeitskräften und qualifiziertem Fachpersonal dienen als "verlängerte Werkbank" für Unternehmen der heimischen Wirtschaft, die ihrerseits die Aufträge erteilen und für das Material, erforderlichenfalls auch für die Maschinen sorgen. Eine solche partnerschaftliche Zusammenarbeit strebt auch die neue JVA Landshut an, die im Mai in Betrieb genommen wird und über vier moderne Arbeitshallen und zwölf Werkbedienstete mit Meisterbrief verfügt.

Im Jahr 2007 beliefen sich die Einnahmen des bayerischen Justizvollzugs aus der Arbeit der Gefangenen auf 47,8 Mio. €. Das senkt die Haftkosten und entlastet somit auch den Steuerzahler. Weitere Informationen über die Arbeitsbetriebe der bayerischen Justizvollzugsanstal-ten unter www.jva.de.

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