Amtsgericht Neu-Ulm
23.07.2010

Wechsel an der Spitze der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach

Der Amtschef im Bayerischen Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Dr. Walter Schön, hat heute in Nürnberg den bisherigen Leiter der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach, Ministerialrat Hans Welzel, offiziell verabschiedet und seine Nachfolgerin, Leitende Regierungsdirektorin Renate Schöfer-Sigl, in ihr Amt eingeführt. Dabei kündigte er an, dass auch in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg eine sozialtherapeutische Abteilung eingerichtet wird.

 

Der bisherige Leiter der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach, Hans Welzel (63), begann seine Laufbahn in der bayerischen Justiz am 1. Juli 1976 bei der Justizvollzugsanstalt St. Georgen-Bayreuth. Weitere Stationen waren die Justizvollzugsanstalten Hof und München sowie die bayerische Justizvollzugsschule in Straubing. Von September 1983 bis Mai 1992 war er stellvertretender Leiter der Justizvollzugsanstalt Nürnberg. Nach einer einjährigen Abordnung nach Sachsen, wo Hans Welzel am Aufbau des dortigen Strafvollzugs mitarbeitete, wurde er am 1. Juni 1992 Leiter der Justizvollzugsanstalt Ebrach. Am 1. Juni 2002 übernahm er die Leitung der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach. Mit Wirkung vom 1. Februar 2010 wurde Hans Welzel auf eigenen Wunsch an das Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz versetzt, um dort für den Justizvollzug die Leitung des Referats für Haushalts-, Bau- und Grundstücksangelegenheiten sowie Arbeits- und Wirtschaftsverwaltung zu übernehmen. Ministerialdirektor Dr. Walter Schön: "Sie haben sich in den annähernd acht Jahren Ihrer Tätigkeit als Leiter der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach durch Ihren unermüdlichen persönlichen Einsatz, Ihre Kompetenz, Geradlinigkeit, Zuverlässigkeit und Erfahrung großes Vertrauen und verdiente Anerkennung beim Personal erworben. Sie haben Führungskraft, Entscheidungsstärke und Organisationstalent bewiesen. Sowohl im Bereich des Strafvollzugs als auch im Untersuchungshaftvollzug haben Sie die Arbeit mit den Gefangenen nachhaltig beeinflusst und positiv weiterentwickelt." Besonders hob Ministerialdirektor Dr. Schön das hohe Engagement des bisherigen Anstaltsleiters im Bereich der baulichen Modernisierung und des Ausbaus der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach hervor. Unter der Leitung von Hans Welzel wurden insgesamt 22,5 Mio. ? investiert.

Die neue Leiterin der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach, Renate Schöfer-Sigl (53), ist ebenso wie ihr Vorgänger gelernte Juristin. Sie begann ihre Laufbahn im bayerischen Justizvollzug am 1. Juni 1985 bei der Justizvollzugsanstalt St. Georgen-Bayreuth. Nach gut zweijähriger Tätigkeit wurde sie an Justizvollzugsanstalt Nürnberg versetzt. Zum 1. Juni 2001 wechselte Renate Schöfer-Sigl als Vertreterin des Anstaltsleiters an die Justizvollzugsanstalt Ebrach und übernahm ein Jahr später die Leitung der dortigen Anstalt. Seit 15. März ist sie neue Chefin der Justizvollzugsanstalten Nürnberg und Ansbach. Ministerialdirektor Dr. Walter Schön: "Während der bisherigen Stationen Ihrer beruflichen Tätigkeit im bayerischen Justizvollzug und vor allem in den knapp acht Jahren Ihrer Tätigkeit als Leiterin der Justizvollzugsanstalt Ebrach haben Sie sich zu einer hoch angesehenen, in allen organisatorischen, baulichen und personellen Angelegenheiten versierten Vollzugspraktikerin entwickelt und immer wieder unter Beweis gestellt, dass Sie über die Anlagen und Fähigkeiten verfügen, die eine erfolgreiche Anstaltsleiterin ausmachen. Neben einer hervorragenden Fachkompetenz, großer Zuverlässigkeit und Standfestigkeit auch in schwierigsten Situationen, verfügen Sie über einen offenen, freundlichen, den Menschen stets in den Mittelpunkt aller Überlegungen stellenden Charakter. Deshalb und wegen Ihres sicheren Gespürs für Anstaltssicherheit genießen Sie in der Anstalt, im Kollegenkreis und im Justizministerium höchste Achtung und Anerkennung." Ministerialdirektor Dr. Schön weiter: "Wir sind überzeugt davon, dass Sie die besonderen Herausforderungen, die das Amt der Anstaltsleiterin in Nürnberg und Ansbach an den Inhaber stellt, genau so überzeugend bewältigen werden wie Ihre bisherigen Dienstaufgaben."

Der Strafvollzug steht infolge der Übertragung der Gesetzgebungskompetenzen auf die Länder in den letzten Jahren verstärkt im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Bayern hat mit dem am 1.1.2008 in Kraft getretenen Bayerischen Strafvollzugsgesetz die neuen Kompetenzen genutzt. Ein wesentlicher Eckpfeiler ist dabei der Ausbau der Sozialtherapie in den bayerischen Justizvollzugsanstalten von 217 auf insgesamt dann über 400 Behandlungsplätze. Amtschef Dr. Walter Schön: "Im Doppelhaushalt 2009/2010 wurden die Weichen gestellt, damit 66 Behandlungsplätze in 5 Anstalten und der kriminologische Dienst bei der Justizvollzugsanstalt Erlangen in Betrieb genommen werden können. Bis Ende 2012 sollen in weiteren 6 Anstalten neue Behandlungsplätze entstehen. Dazu zählt auch die Justizvollzugsanstalt Nürnberg: Hier wird eine sozialtherapeutische Abteilung für Gewaltstraftäter mit insgesamt 18 Plätzen eingerichtet werden. Die Sozialtherapie ist ein wesentlicher und untrennbarer Bestandteil der Resozialisierung. So erzielen wir für die Bevölkerung einen weiteren Sicherheitsgewinn."

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Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?