Amtsgericht Neu-Ulm
01.01.2011

"Das tragische Unglück der Opfer und das Leid der Angehörigen bleibt unvergessen" - Staatsministerin Dr. Beate Merk gedenkt der Opfer des Einsturzes der Eislaufhalle in Bad Reichenhall

Fünf Jahre nach dem Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall sind die Opfer des furchtbaren Unglücks und das Leid ihrer Angehörigen unvergessen. Staatsministerin Dr. Beate Merk erinnerte anlässlich des tragischen Jahrestages am 2. Januar an die vielen Opfer und sprach den Angehörigen ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme aus: "Dass binnen weniger Sekunden aus einem glücklichen und fröhlichen Ort ein Ort unvergleichlichen und unermesslichen Leids werden kann, schockiert uns auch heute noch. Nichts kann die Lücken schließen, welche die 15 Menschen hinterlassen haben, die bei diesem entsetzlichen Unglück ums Leben gekommen sind. Niemand, der nicht ähnliches erfahren hat, kann das Leid derer ermessen, die zurückgeblieben sind."

Am Nachmittag des 2. Januar 2006 stürzte das Dach der Eislaufhalle in Bad Reichenhall ein und begrub etwa 50 Menschen, darunter vor allen Dingen Kinder und Jugendliche unter sich. 15 Menschen starben damals in den Trümmern der baufälligen Halle, 34 Menschen wurden verletzt, darunter 18 schwer. Während das Strafverfahren gegen einen der Gutachter neu aufgerollt werden muss, nachdem der Bundesgerichtshof seinen Freispruch aufgehoben hatte, wurde gegen die Mitarbeiter des Bauamtes der Stadt Bad Reichenhall keine Anklage erhoben. Der Grund: Es fehlte an ausreichenden Beweisen für ihre Mitschuld.

Merk: "Dass die Angehörigen der Getöteten einen Verantwortlichen und Schuldigen benannt und bestraft sehen wollen, ist absolut nachvollziehbar. Ich weiß, dass das unermessliche Leid und der tiefe Kummer sich leichter ertragen ließen, wenn man der Schuld einen Namen und ein Gesicht geben könnte, das sich auch vor der Öffentlichkeit verantworten müsste. Nichts desto trotz müssen wir uns stets vor Augen halten, dass wir einem Beschuldigten nur dann eine öffentliche Hauptverhandlung mit all ihren Folgen zumuten dürfen, wenn seine Schuld wahrscheinlich ist. Dies ist eine der wichtigsten Errungenschaften unseres heutigen Rechtsstaates. Genauso wie die Tatsache, dass wir hier in Deutschland eine unabhängige Justiz haben, dass Richter völlig frei von politischen Einflüssen urteilen."

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