Amtsgericht Neu-Ulm
29.07.2013

Innenstaatssekretär Gerhard Eck und Justiz-Amtschef Dr. Walter Schön beim Richtfest für den Neubau der Sozialtherapie in der Justizvollzugsanstalt Laufen-Lebenau. / Eck: "Freistaat Bayern investiert mehr als zehn Millionen Euro in die JVA Laufen ? Staatliche Investitionen geben der Bauwirtschaft in der Region wichtige Impulse". / Schön: "Ausbau der Sozialtherapie im Jugend- und Erwachsenenvollzug seit 2008 konsequent vorangetrieben!"

Seit 2009 investiert der Freistaat Bayern mehr als zehn Millionen Euro in die Justizvollzugsanstalt Laufen-Lebenau. Der Neubau eines offenen Vollzugs mit Arbeitsräumen, der Umbau der Kläranlage und die Erneuerung der Haftraumkommunikationsanlage sind bereits abgeschlossen. Heute wurde das Richtfest für den Neubau eines Unterkunftsgebäudes mit Sozialtherapie und Wohngruppenvollzug gefeiert. In der Sozialtherapie werden jugendliche Gewaltstraftäter untergebracht. Für rund sechs Millionen Euro entstehen Hafträume für 36 Gefangene sowie Gemeinschaftsräume, Unterrichtsräume und Büros auf einer Nutzfläche von rund 1.400 Quadratmetern. "Unsere staatlichen Investitionen geben der Bauwirtschaft in der Region wichtige Impulse", so Innenstaatssekretär Gerhard Eck beim Richtfest. Das neue Gebäude soll im April 2015 bezugsfertig sein.

 

Bei staatlichen Baumaßnahmen werden Energieeinsparungen und Klimaschutz groß geschrieben. Eck: "Wir unterschreiten bei dem Neubau für die JVA Laufen die Anforderungen der Energieeinsparverordnung deutlich. Durch den Einsatz von Solarthermie, Photovoltaik und eines Pflanzenöl-Heizkraftwerkes erzeugen wir regenerative Energie. Hochwertige Wärmeschutzmaßnahmen reduzieren gleichzeitig erheblich den Heizwärmebedarf des Gebäudes."

Für Eck ist der Bau einer Justizvollzugsanstalt eine besondere Herausforderung sowohl für die Planer als auch für die Ausführenden. "Gefängnisse sind mehr als nur Verwahranstalten. Sie sollen aus Gefangenen wieder gesellschaftsfähige Bürger machen und gleichzeitig allen Bürgern Schutz vor den Insassen bieten."

Für den Amtschef des Justizministeriums, Ministerialdirektor Dr. Walter Schön, ist die Sozialtherapie gerade im Jugendstrafvollzug von großer Bedeutung: "Wenn wir erwarten, dass die Jugendlichen in Zukunft ihr Leben rückfallfrei meistern, aus jugendlichen Fehltritten keine kriminellen Karrieren werden, müssen wir in ihre therapeutische Behandlung und ihre Erziehung "investieren". Deshalb haben wir den Ausbau der Sozialtherapie im Jugend- und Erwachsenenvollzug konsequent vorangetrieben" - und zwar, so Schön, seit 2008 mit Bau- und Ausstattungsinvestitionen von insgesamt etwa 17 Mio. € sowie rd. 160 zusätzliche Stellen. Bereits jetzt stünden in Bayern 339 Behandlungsplätze für die Behandlung von Sexual- und Gewaltstraftätern in der Sozialtherapie zur Verfügung, davon allein 42 im Jugendstrafvollzug. Schön: "Jede Investition in Resozialisierungsmaßnahmen ist zugleich eine Investition in ein Mehr an Sicherheit für die Gesellschaft!"

Die Ursprünge der Jugendstrafanstalt Laufen-Lebenau gehen zurück auf die königlich-bayerische Strafanstalt für Männer. Sie wurde 1862 in der ehemaligen Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Salzburg in Laufen eingerichtet. Seit 1946 wird die Einrichtung als Jugendstrafanstalt genutzt. Ihre heutige Gestalt ist vor allem das Ergebnis reger Bautätigkeit in den Jahren 1976 bis 1985.

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Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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