Amtsgericht Neu-Ulm
12.10.2022

Justizmedaille für Persönlichkeiten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk München / Bayerns Justizminister Eisenreich: "Sie setzen Ihre Freizeit ein, um anderen Menschen zu helfen und großartige Projekte voranzubringen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Justiz herzlich danken."

Sie zeigt Justitia mit Waage und Schwert auf der Vorderseite und ist eine Auszeichnung für Menschen, die sich in Bayern große Verdienste um die Justiz erworben haben. Der bayerische Justizminister Georg Eisenreich hat in München die Justizmedaille an besondere Persönlichkeiten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk München verliehen. 

Eisenreich in seiner Laudatio an die Geehrten: "Sie alle haben sich – auf ganz unterschiedlichen Gebieten – aber immer weit über das gewöhnliche Maß hinaus für die Justiz, den Rechtsstaat und die Gesellschaft engagiert. Sie setzen Ihre Freizeit ein, um anderen Menschen zu helfen und großartige Projekte voranzubringen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Justiz herzlich danken."

Die Justizmedaille wurde an folgende Persönlichkeiten verliehen:

Die Raubkunst-Forscherin – Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel. Die Verwaltungsjuristin und Ministerialdirektorin a. D. beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien leitete die Taskforce "Schwabinger Kunstfund". Die Sammlung des Kunsthändlers Cornelius Gurlitt hatte 2013 den größten Raubkunst-Skandal der Nachkriegszeit ausgelöst. Frau Dr. Berggreen-Merkel hat Bayern bei der Wahrnehmung seiner historischen Verantwortung in besonderem Maße unterstützt.

Die Praxis-Profis – Gabriele Neun, Werner Fochtmann, Herbert Zoch und Josef Frischmuth. Kaufleute, Vorstandsmitglieder oder Geschäftsführer können als Handelsrichterinnen und -richter ernannt werden. Dadurch bringen sie ihre vielfältigen praktischen Erfahrungen in die Rechtsprechung ein. Für ihre besonderen Verdienste hat Justizminister Eisenreich vier Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich neben ihrer eigenen geschäftlichen Tätigkeit langjährig als Handelsrichterin und -richter im Oberlandesgerichtsbezirk München engagierten.

Den Weichensteller für den Nachwuchs – Dr. Alfred Frank. Ohne exzellente Prüferinnen und Prüfer kein exzellenter Nachwuchs im Justizbereich. Herr Dr. Frank hat sich durch seinen jahrelangen Einsatz besonders verdient gemacht. Er engagierte sich neben seiner langjährigen Prüfertätigkeit in der Zweiten Juristischen Staatsprüfung mehr als 16 Jahre als ständiges Mitglied des Prüfungsausschusses für die Zweite Juristische Staatsprüfung.

Den Covid-Experten – Prof. Dr. Thomas Glück. Herr Prof. Glück hat einen der ersten Corona-Fälle in Bayern behandelt. In der besonders kritischen Anfangsphase der Pandemie hat Herr Prof. Glück die bayerische Justiz ehrenamtlich in Hygienefragen beraten. Denn der Kernbereich der Justiz musste aufrechterhalten bleiben.

Die Führungspersönlichkeit – Alfons Obermeier. Er wurde 2013 zum Leitenden Oberstaatsanwalt in Landshut ernannt. Daneben war Herr Obermeier mit großem Engagement Vorsitzender des Landesstaatsanwaltsrats. Zudem engagierte er sich nebenamtlich über viele Jahre u. a. in der Arbeitsgruppe Personalberechnung PEBB§Y.

Die ehrenamtliche Bewährungshelferin – Helga Fritzen. Ein wichtiges Ziel der bayerischen Justiz ist es, Rückfälle von Gefangenen nach der Haft zu vermeiden. Frau Fritzen setzt sich seit 2007 als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Bewährungshilfe mit großem Engagement hierfür ein.

Den Unterstützer junger Migranten – Miser Tamer. Er war 1978 als erster Jugendgerichtshelfer in München für Jugendliche und Heranwachsende mit türkischem Migrationshintergrund tätig. In seinem jahrzehntelangen Berufsleben in der Jugendgerichtshilfe der Arbeiterwohlfahrt München hat er sich für zahlreiche Jugendliche vor Gericht eingesetzt und deren Lebensweg begleitet.

Die Resozialisierungshelferin – Claudia Voigt. Frau Voigt engagiert sich seit 2001 mit großem Engagement ehrenamtlich durch wöchentliche Gruppenangebote für die Freizeit der jugendlichen und jungen heranwachsenden Inhaftierten in der JVA Neuburg-Herrenwörth. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Resozialisierung der jungen Menschen.

Den Berater – Christian Engert. Er hat ehrenamtlich im Auftrag des bayerischen Justizministeriums die montenegrinische Justiz projektbezogen unterstützt. Herr Engert engagierte sich zudem langjährig durch Fortbildungen und Tagungen im bayerischen Justizvollzug.

Dauerausstellung Weiße Rose Saal

Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und vier ihrer Freunde mit dem Leben bezahlt. Wohin es führen kann, wenn die Dritte Gewalt im Staate ihre Unabhängigkeit verliert, zeigt die Dauerausstellung Willkür "Im Namen des Deutschen Volkes".


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Wussten Sie eigentlich …?

… dass die Fachgerichtsbarkeiten, d.h. die Verwaltungs-, Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichte in Bayern nicht zum Justizressort, sondern zum Geschäftsbereich der jeweiligen Fachministerien gehören?